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Tumortherapie

Übelkeit und Erbrechen verhindern

Bei der Versorgung von Tumorpatienten spielt die Beratung zu Übelkeit und Erbrechen als häufig auftretende Komplikationen der Krebstherapie eine wichtige Rolle. Die gefürchtete Nebenwirkung kann mit modernen Antiemetika in den meisten Fällen verhindert werden.
Carolin Kühnast
23.04.2025  07:00 Uhr

Antiemese bei hoch emetogenen Tumortherapien

Zu den parenteralen Wirkstoffen mit hoch emetogenem Potenzial gehören nach den Angaben der aktuellen Onkopedia-Leitlinie »Antiemese bei medikamentöser Tumortherapie« unter anderem Cisplatin, Carmustin, Dacarbazin, Mechlorethamin, Melphalan, Streptozotocin und die Kombination aus Anthrazyklin/Cyclophosphamid. Patienten, die mit diesen Wirkstoffen behandelt werden, sollten zur Prophylaxe von akuter Übelkeit/Erbrechen einen NK1-RA, einen 5-HT3-RA, Dexamethason und Olanzapin als optionale Ergänzung erhalten. Bei einer verzögerten Symptomatik wird auf die Gabe eines 5-HT3-RA verzichtet.

Bei einer oralen Tumortherapie mit hohem/moderatem Risiko wird ein 5-HT3-RA an den Tagen 1 bis 7 mit Dexamethason an den Tagen 1 bis 3 kombiniert. Anschließend wird die Antiemese abgesetzt und bei Bedarf als Rescue-Therapie erneut gestartet. Wirkstoffe dieser Kategorie sind unter anderem Bosutinib, Ceritinib, Imatinib, Lomustin, Cyclophosphamid und Procarbazin, wobei die Prophylaxe bei Letzterem aufgrund des starken emetogenen Risikos mit einem NK1-RA ergänzt wird.

Bei einer hoch emetogenen Ganzkörperbestrahlung wird ein 5-HT3-RA mit Dexamethason vor der Bestrahlung und einen Tag danach empfohlen.

Je geringer das emetogene Potenzial einer Tumortherapie, desto mehr Abstufungen gibt es in der Kombination von Wirkstoffen und desto wahrscheinlicher ist der Einsatz von Monosubstanzen. Bei geringem Risiko wird in der Regel auf die Prophylaxe verzichtet und bei Bedarf eine Rescue-Medikation eingeleitet.

Sonderfall antizipatorisches Erbrechen

Bei einer erhöhten Neigung zu Übelkeit und Erbrechen, beispielsweise ausgelöst durch Ängste, sollte von Beginn an eine Prophylaxe unter Aufklärung des Patienten eingeleitet werden. Auch Verhaltenstherapie und progressive Muskelrelaxation sind bei antizipatorischem Erbrechen empfehlenswert. Eine weitere Option sind Benzodiazepine, da sie neben einer antiemetischen Wirkung auch anxiolytische Eigenschaften besitzen.

Eine ergänzende Behandlungsoption stellen Akupunktur oder Akupressur am Perikard-Punkt P6 auf der Innenseite des Handgelenks dar. Laut Studien gibt es einen geringen Effekt auf die akute Übelkeit, ein Erbrechen kann aber nicht verhindert werden. Zum Einsatz von Ingwer existieren widersprüchliche Empfehlungen, wobei eine Therapie mit einer Tagesdosis von 1 g Ingwerwurzelstock optional ergänzt werden kann.

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