Treffen mit Jens Spahn |
Das Bundesgesundheitsministerium will die PTA-Ausbildung novellieren. Fotolia/Gerhard Seybert
Bei dem knapp einstündigen Gespräch zwischen Spahn und den beiden Adexa-Vorsitzenden Tanja Kratt und Andreas May ging es nach Angaben der Gewerkschaft um die tarifliche Situation der Angestellten in öffentlichen Apotheken. Dabei wurden auch die Auswirkungen des Urteils des Europäischen Gerichtshofs auf die Tarifgehälter thematisiert. Dieser hatte im Oktober 2016 die Rx-Preisbindung für ausländische Versandapotheken aufgehoben. Im Gegensatz zu deutschen Apotheken dürfen EU-Versender seither Preisnachlässe auf verschreibungspflichtige Medikamente geben.
»Spahn hat sich unsere Argumente angehört, aber auch deutlich gemacht, dass wir keine Hoffnungen in ein Rx-Versandverbot setzen sollten«, sagte Kratt, Leiterin der Adexa-Tarifkommission, nach dem Treffen. Das Problem der fehlenden Gleichpreisigkeit zwischen deutschen Apotheken und ausländischen Versendern werde auf anderem Wege gelöst werden müssen.
Was die Novellierung der PTA-Ausbildung betrifft, so wolle der Minister das bisherige hohe Tempo beibehalten, betonte May. »Wir können also in Kürze mit einem Vorschlag rechnen, den die Interessenvertretungen der PTA zur internen Diskussion erhalten werden.«
Auch die Themen Pharmaziestudium und die Approbationsordnung kamen im Ministerium zur Sprache. »Spahn erwartet von den Apotheken eine Weiterentwicklung und mehr Zukunftsvisionen«, so May. Dazu müsse das entsprechende Fundament in der Ausbildung gelegt werden. Es sei also folgerichtig, hier zeitnah Veränderungen vorzunehmen.
Tanja Kratt betonte in diesem Zusammenhang, dass zu solchen Zukunftsvisionen aber auch moderne, attraktive Konzepte für die tarifliche Entlohnung, die Ausbildungsvergütungen sowie die Honorierung von Fort- und Weiterbildung oder andere leistungsorientierte Modelle gehörten.