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Brustkrebs

Therapien in der Schwangerschaft

Brustkrebs in der Schwangerschaft ist selten, tritt aber zunehmend häufiger auf. Eine Standard-Chemotherapie ist mit ausreichender Sicherheit für Mutter und Kind möglich, zielgerichtete Therapeutika sind jedoch kontraindiziert. Auf keinen Fall darf die Therapie bis nach der Entbindung hinausgezögert werden.
Michael Braun
12.12.2024  11:00 Uhr

Nachgeburtsphase: Stillen trotz Tumortherapie?

Je nach Geburtsmodus wird eine Antitumortherapie etwa zwei bis drei Wochen nach der Geburt fortgesetzt, wobei die Patientin in den meisten Fällen abstillen sollte (Tabelle 2, modifiziert nach: Johnson, H. M., ABM Clinical Protocol 34 Breast Cancer and Breastfeeding, 2020. DOI: 10.1089/bfm.2020.29157.hmj). Mitunter ist eine Chemotherapie kurz nach der Entbindung abgeschlossen und eine endokrine Therapie, zum Beispiel bei triple-negativen Tumoren, nicht indiziert. Dann wäre aufgrund der entsprechenden Halbwertszeiten der unterschiedlichen Arzneistoffe ein Stillen etwa vier Wochen nach Abschluss der Krebsbehandlung möglich; dies hängt wiederum ab von der Art der Geburt und der körperlichen Erholung der Patientin (41–43).

Eine Strahlentherapie oder Operation kann im Einzelfall postpartal erfolgen. Wenn die Frau mit der nicht betroffenen Brust weiterhin stillen möchte, ist eine strikte Überwachung notwendig, um mögliche Risiken zu minimieren (43).

Arzneistoff Halbwertszeit Minimale Wartezeit zwischen Therapie und Stillen
Doxorubicin 24 bis 36 h 7 bis 10 d
Cyclophosphamid 7,5 h 72 h
Paclitaxel 13 bis 52 h 6 bis 10 d
Docetaxel 11 h 4 bis 5 d
Carboplatin länger als 5 d Stillpause oder Monitoring der Platinspiegel in der Muttermilch
Fluorouracil (5-FU) 16 min 24 h
Capecitabin 38 bis 45 min 24 h
Tabelle 2: Gängige Tumortherapeutika, ihre Halbwertszeiten und Empfehlungen für das Stillen

Die Auswirkungen von Tamoxifen, das möglicherweise in die Muttermilch übergeht, auf den Säugling sind nicht ausreichend untersucht (44). Aromatasehemmer sind eindeutig kontraindiziert, da sie den Estrogenstoffwechsel des Kindes beeinträchtigen können (10, 43).

Die Datenlage zu biologischen Therapien wie Trastuzumab oder Pertuzumab ist ebenfalls begrenzt. Da diese Substanzen in der Regel mit Chemotherapeutika kombiniert werden, wird das Stillen ebenfalls nicht empfohlen (45).

Zusätzlich sollten Säuglinge, die in utero Chemotherapeutika ausgesetzt waren, nach der Entbindung engmaschig und umfassend überwacht werden, um mögliche kurz- und langfristige toxische Effekte zu identifizieren. Die Kinder sollten über die gesamte Kindheit hinweg regelmäßig untersucht werden (46).

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