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Brustkrebs

Therapien in der Schwangerschaft

Brustkrebs in der Schwangerschaft ist selten, tritt aber zunehmend häufiger auf. Eine Standard-Chemotherapie ist mit ausreichender Sicherheit für Mutter und Kind möglich, zielgerichtete Therapeutika sind jedoch kontraindiziert. Auf keinen Fall darf die Therapie bis nach der Entbindung hinausgezögert werden.
AutorKontaktMichael Braun
Datum 12.12.2024  11:00 Uhr

Oft verspätet erkannt

Tumoren, die in der Schwangerschaft auftreten, werden in der Regel in höheren Tumorstadien im Vergleich zu nicht schwangeren Frauen in einem gleichaltrigen Vergleichskollektiv nachgewiesen. Die Tumorbiologie unterscheidet sich aber nicht wesentlich. Überwiegend handelt es sich um invasiv duktale Karzinome (NST), die etwa zur Hälfte Hormonrezeptor-negativ sind und in 75 Prozent schlecht differenziert (G3) (11). Es sind also überwiegend aggressive Tumoren, die entsprechend intensiv behandelt werden müssen.

Die verspätete Diagnose wird dadurch erklärt, dass sowohl Frauen als auch Therapeuten eine Veränderung der Brustdrüse in der Schwangerschaft oft als physiologisch einstufen. Somit wird ein Tastbefund möglicherweise fälschlich als eine Art Milcheinschuss interpretiert. Dadurch wird eine Diagnose oft verschleppt.

Ferner nimmt die Brustdrüse an Festigkeit und Volumen zu, was die Diagnose zusätzlich erschwert. Als Konsequenz weisen 80 Prozent der Patientinnen in der Schwangerschaft zum Zeitpunkt der Diagnose einen positiven Nodalstatus auf.

▶ Daraus folgt, dass ein ungewöhnlicher Tastbefund während der Schwangerschaft umgehend (innerhalb von zwei bis vier Wochen) stanzbioptisch gesichert werden sollte. Nach derzeitiger Studienlage erhöht eine Diagnoseverzögerung um vier Wochen die Wahrscheinlichkeit von Lymphknotenmetastasen um 1 Prozent (12–14).

Diagnostik bei Schwangeren

Eine gängige Diagnosemethode in der Schwangerschaft ist die klinische Untersuchung mit Palpation in Kombination mit der Mammasonografie. Eine Mammografie ist aufgrund der erhöhten Brustdichte weniger aussagekräftig, aber problemlos einsetzbar. Die Strahlenbelastung für den Fetus liegt bei etwa 0,03 µGy und kann durch Abschirmen des Bauches mit einer Bleischürze weiter reduziert werden (15).

Eine Stanzbiopsie ist zu jedem Zeitpunkt der Schwangerschaft problemlos möglich. Nur in den seltenen Fällen kommt es hierbei zu einer relevanten Verletzung des Milchapparats, zum Beispiel Milchgangsfisteln.

Vorteil der Kernspintomografie außerhalb der Schwangerschaft ist die hohe Sensitivität für die Erkennung von Brusttumoren; diese ist während der Schwangerschaft jedoch stark eingeschränkt. Auch wird eine notwendige Kontrastmittelapplikation von Gadolinium mangels ausreichender Daten nicht empfohlen. Ein natives MRT ist in dieser hormonaktiven Phase des Drüsenkörpers nicht zielführend, aber möglich (16).

Staging-Untersuchungen können eingeschränkt vorgenommen werden. Hierfür stehen insbesondere eine Röntgen-Thorax-Untersuchung mit geringer Strahlenbelastung und die Oberbauchsonografie für die Abklärung des Abdomens zur Verfügung. Bei Schmerzen im Bereich des Skeletts kann eine Kernspintomografie auch ohne Kontrastmittel sinnvoll sein.

Kontraindiziert sind dagegen Computertomografien mit Kontrastmittel, eine Positronenemissionstomografie (PET) sowie eine Skelettszintigrafie (17). Die adäquaten Staging-Standarduntersuchungen (Kontrastmittel-Computertomografie von Hals, Thorax, Abdomen und Becken sowie Skelettszintigrafie) sollten nach Abschluss der Schwangerschaft komplettiert werden.

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