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Migräne

Therapie individuell abstimmen

Analgetika, Triptane, Gepante und CGRP-Antikörper: In die Akuttherapie und Prophylaxe von Migräneattacken ist Bewegung gekommen. Wann welches Medikament hilfreich ist, ist individuell zu entscheiden. Dies gilt auch für Triptane, die teilweise in Selbstmedikation eingesetzt werden.
Colette Andrée
26.06.2022  08:00 Uhr

Alternativen zu Triptanen: Ditane und Gepante

Für Migränepatienten mit kardiovaskulären Erkrankungen kommen zwei neue Substanzklassen infrage: »Ditane« und »Gepante«. Sie scheinen zwar weniger wirksam zu sein als Triptane (18), könnten jedoch für Patienten mit schwerer Migräne, bei denen Triptane kontraindiziert oder nicht wirksam sind, eine lang ersehnte Therapieoption darstellen (19).

Ditane wirken wie Triptane am Serotoninrezeptor, jedoch nicht an den Subtypen 5-HT1B und 5-HT1D, sondern selektiv an 5-HT1F. Ihr erster Vertreter ist Lasmiditan (Reyvow™), der in den USA bereits zugelassen ist. Für Europa ist die Zulassung beantragt. Im Unterschied zu den Triptanen wirkt Lasmiditan nicht gefäßverengend und kann daher auch bei kardiovaskulär vorerkrankten Migränepatienten eingesetzt werden. In klinischen Studien ist es ähnlich gut wirksam wie orale Triptane. Lasmiditan ist jedoch ZNS-gängig und kann zentrale Nebenwirkungen wie Benommenheit, Schläfrigkeit und Schwindel auslösen. Deshalb sieht die Fachinformation in den USA vor, dass man nach Einnahme acht Stunden lang kein Kraftfahrzeug führen darf, selbst wenn diese Nebenwirkungen nicht auftreten. Die Indikation für Lasmiditan wird sich vermutlich auf Migränepatienten beschränken, die Kontraindikation für Triptane aufweisen (19).

Der zweite neue Ansatz zur Therapie der Migräneattacke sind niedermolekulare Calcitonin-Gene-Related-Peptide-Rezeptorantagonisten. Im Gegensatz zu den monoklonalen Antikörpern gegen CGRP werden die Gepante oral eingenommen. In den USA sind sie zugelassen zur Akuttherapie (Rimegepant, Nurtec ODT®, und Ubrogepant, Ubrelvy®) oder auch zur Prophylaxe (Atogepant, Qulipta®, und Rimegepant).

Anfang Mai hat die EU-Kommission Rimegepant (Vydura®) für Erwachsene in Europa zugelassen. Die im Mund zerfallende Tablette kann sowohl zur Behandlung akuter Migräneattacken mit oder ohne Aura als auch zur Prophylaxe bei episodischer Migräne (mindestens vier Attacken/Monat) eingesetzt werden. Zur Akuttherapie nehmen Erwachsene einmal täglich 75 mg Rimegepant. Zur Vorbeugung beträgt die Dosierung 75 mg alle zwei Tage.

In der Akuttherapie der Migräne sind die Gepante deutlich weniger effektiv als die Triptane. Ihr Vorteil scheint darin zu bestehen, dass sie gemäß der tierexperimentellen Daten kein Risiko für einen Kopfschmerz durch Medikamentenübergebrauch aufweisen (18).

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