Pharmazeutische Zeitung online
Migräne

Therapie individuell abstimmen

Analgetika, Triptane, Gepante und CGRP-Antikörper: In die Akuttherapie und Prophylaxe von Migräneattacken ist Bewegung gekommen. Wann welches Medikament hilfreich ist, ist individuell zu entscheiden. Dies gilt auch für Triptane, die teilweise in Selbstmedikation eingesetzt werden.
Colette Andrée
26.06.2022  08:00 Uhr

Medikamentenübergebrauch erkennen

Die zu häufige Einnahme von Schmerz- und Migränemitteln kann zu einer allmählichen Frequenzsteigerung und Chronifizierung der Kopfschmerzen führen; man spricht vom Kopfschmerz durch Medikamentenübergebrauch (MOH, Medication Overuse Headache) (9). Bis zu 500.000 Menschen in Deutschland sind davon betroffen (10).

Dem Apothekenteam kommt die wichtige Aufgabe zu, die Patienten über den Zusammenhang zwischen der häufigen Einnahme von Kopfschmerzmitteln und der Chronifizierung von Kopfschmerzen aufzuklären. (7). Es gilt:

  • Analgetika oder NSAR-Monopräparate nicht an mehr als 15 Tagen pro Monat,
  • NSAR-Kombipräparate und Migränemedikamente (Triptane) nicht an mehr als zehn Tagen pro Monat (11).

Pragmatisch kann die Regel gelten, dass die Akutmedikation an maximal zehn Tagen im Monat und nicht länger als drei Tage in Folge eingenommen werden sollte. Da sehr viele Patienten sowohl Triptane als auch Analgetika oder NSAR einnehmen, gilt ohnehin die Einnahmegrenze von zehn Tagen (Kopfschmerz durch Übergebrauch unterschiedlicher Substanzgruppen, auch ohne dass die Einzelsubstanzen übergebraucht werden).

Betroffene sollten über die Prophylaxe, nicht medikamentöse vorbeugende Maßnahmen wie aerobes Ausdauertraining, Entspannungstherapien, Verhaltens- und Psychotherapie aufgeklärt werden (7). Ziel ist es, dass Patienten einen Überblick über ihren Analgetikakonsum erhalten. Ist eine Reduktion der Akutmedikation erforderlich, muss der Patient an einen Arzt verwiesen werden.

Akutbehandlung einer Migräneattacke

Das Vorgehen zur Behandlung von Migräneattacken ist in Abbildung 1 dargestellt. Zunächst kommen Analgetika oder NSAR in ausreichender Dosierung zum Einsatz. Sollten diese nicht ausreichend wirken, wird im weiteren Verlauf die Wirksamkeit von Triptanen auf die Migräneattacken geprüft. Die Einnahme sollte nicht so erfolgen, dass die Patienten in einzelnen Attacken zunächst ein NSAR einnehmen und dann ein Triptan. Vielmehr sollten Patienten, die wissen, dass NSAR überwiegend nicht wirksam sind, direkt ein Triptan zu Attackenbeginn einsetzen.

Empfohlene NSAR sind Acetylsalicylsäure (ASS), Ibuprofen, Diclofenac, Naproxen sowie Metamizol. Außerdem gibt es mehrere positive Studien für den Einsatz der Kombination aus ASS, Paracetamol und Coffein (12). Prinzipiell können alle NSAR/Triptane eingesetzt werden, vorzugsweise galenische Formen mit einer raschen Wirkstofffreisetzung (5).

Antiemetika wie Metoclopramid und Domperidon können gegen die Übelkeit und zur Steigerung der Resorption zusätzlich eingenommen werden.

Ergotamin-haltige Substanzen werden nicht mehr empfohlen und sind kaum noch verfügbar. Nur bei lang andauernden Attacken in niedriger Frequenz ist die Gabe von 1 bis 2 mg Ergotamintartrat vertretbar. Kontraindikationen bei Ergotaminen sind manifeste Herz-Kreislauf-Erkrankungen, auch in der Vorgeschichte (12). Opioide sind aufgrund ihres Suchtpotenzials in dieser Indikation kontraindiziert (5, 7).

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa