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Endometriumkarzinom

Teilerfolg für Kombi aus Lenvatinib und Pembrolizumab

Laut dem Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) ergibt sich für die Kombination aus dem Kinasehemmer Lenvatinib und der Krebsimmuntherapie mit dem Antikörper Pembrolizumab bei bestimmten Patientinnen mit Endometriumkarzinom ein Hinweis auf einen beträchtlichen Zusatznutzen.
Sven Siebenand
20.04.2022  10:00 Uhr

Die Kombination der Wirkstoffe Lenvatinib (Lenvima®) und Pembrolizumab (Keytruda®) ist zugelassen bei erwachsenen Patientinnen mit fortgeschrittenem oder rezidivierendem Endometriumkarzinom mit einem Fortschreiten der Erkrankung während oder nach vorheriger platinbasierter Therapie in jedem Krankheitsstadium, wenn eine kurative chirurgische Behandlung oder Bestrahlung nicht infrage kommen. In zwei Nutzenbewertungsverfahren hat das IQWiG untersucht, ob die Kombination solchen Patientinnen einen Zusatznutzen gegenüber der zweckmäßigen Vergleichstherapie bietet.

Das Ergebnis: Bei Frauen, für die Doxorubicin oder Paclitaxel eine geeignete Therapie nach ärztlicher Maßgabe darstellt, gibt es einen Hinweis auf einen beträchtlichen Zusatznutzen der Kombination aus Lenvatinib und Pembrolizumab. Grundlage dieses Urteils sind die Ergebnisse der Studie Keynote 775/309. Dabei handelt es sich um eine direkte Vergleichsstudie, in der im Prüfarm die Kombination aus Lenvatinib und Pembrolizumab zum Einsatz kam, im Kontrollarm entweder Doxorubicin oder Paclitaxel. Die Patientinnen im Prüfarm profitierten stärker. Sie überlebten im Median 18,3 Monate, im Kontrollarm dagegen 11,4 Monate.

Sind Doxorubicin oder Paclitaxel keine geeigneten Therapien, ist ein Zusatznutzen der Wirkstoffkombination aus dem Kinasehemmer und dem Antikörper gegenüber der zweckmäßigen Vergleichstherapie allerdings laut IQWiG nicht belegt. Denn für diese Fälle lägen keine Studiendaten vor. Abschließend wird der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) über das Ausmaß des Zusatznutzens entscheiden.

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