Studieren in Pandemiezeiten |
In vielen Bundesländern haben die Universitäten bereits den Start des Sommersemesters verschoben. Viele wollen Online-Vorlesungen anbieten. / Foto: Fotolia/contrastwerkstatt
Wie schnell die Frage nach der Studierbarkeit von Pharmazie konkret werden kann, zeigte sich am Beispiel Sachsen-Anhalt. Dort hat am 12. März der Wissenschaftsminister »in Absprache mit den Leitungen der Hochschulen des Landes entschieden, den Beginn des Lehrbetriebs im Sommersemester – wie in mehreren anderen Bundesländern – auf den 20. April 2020 zu verschieben […]. Zudem sollen auch Prüfungen, die in den kommenden Tagen und Wochen geplant sind, verschoben werden.« Dies hat zur Folge, dass die Prüfungen des Ersten Pharmazeutischen Staatsexamens nur teilweise in den Räumen der Martin-Luther-Universität Halle stattfinden konnten. Für den letzten Prüfungstag war man zudem gezwungen, das Staatsexamen abzusagen. Die vierte Prüfung muss dann noch nachgeholt werden.
Dass man in absehbarer Zeit mit einer gewissen Spontanität bei der Entscheidungsfindung zur Umorganisation des Pharmaziestudiums rechnen muss, wird deutlich, wenn man nachfragt. So antwortete Professor Dr. Manfred Schubert-Zsilacevz, Vizepräsident der Goethe-Universität Frankfurt und dort auch pharmazeutischer Hochschullehrer, auf die Frage, wie es konkret mit dem Pharmaziestudium in Pandemiezeiten weitergeht, dass »man dies momentan noch nicht genau sagen« kann.
Reihenweise laufen Meldungen ein, wie einzelne Bundesländer Regelungen für ihre Hochschulen erlassen oder empfohlenen Maßnahmen bezüglich des Beginns des Sommersemesters zur Kenntnis geben. Alle diese Maßnahmen zielen darauf ab, einer weiteren Ausbreitung des Coronavirus entgegenzuwirken. Hier der Stand am Freitag, 13. März um 14:30 Uhr:
Auch der Präsident der Hochschulrektorenkonferenz (HRK), Professor Dr. Peter-André Alt, hat sich zu Wort gemeldet. »Im Sinne des allgemeinen Gesundheitsschutzes ist die Verlegung des Vorlesungsbeginns an den Hochschulen, wie ihn jetzt die Bundesländer für das Sommersemester vorgeben oder planen, sinnvoll und leider ohne Alternative. Diese Maßnahmen sind daher trotz der damit verbundenen Einschränkungen für die Studierenden und Herausforderungen für alle Hochschulangehörigen sehr zu begrüßen. Die Hochschulen versuchen, die Lehre und die individuelle Betreuung der Studierenden vor allem durch digitale Angebote aufrecht zu erhalten. Die Forschungstätigkeiten werden unter strenger Berücksichtigung des Schutzes für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter so weit wie eben möglich fortgesetzt. Für den Fall, dass anstehende Prüfungen aufgrund der Ausnahmesituation nicht durchgeführt werden können, werden sich auf Basis der bestehenden Prüfungsordnungen faire Lösungen finden, die die betroffenen Studierenden vor Nachteilen schützen.«