Studien mit anderen mRNA-Impfstoffen kommen in Schwung |
Ebenfalls gefährlich für Säuglinge und kleine Kinder sind respiratorische Synzytial-Viren (RSV). Sie gelten als Hauptursache für Atemwegserkrankungen in diesem Alter; die Kinder können schwer erkranken. Doch auch ältere Menschen können eine schwere RSV-Infektion erleiden. mRNA-1345 ist der Impfstoffkandidat, der vor einer Infektion schützen soll. Er enthält eine mRNA, die für das Präfusions-Glykoprotein F des Virus kodiert, formuliert mit den gleichen Lipidnanopartikeln wie Modernas Covid-19-Impfstoff. Das Unternehmen testet den RSV-Impfstoff in vier Alterskohorten zwischen einem und 79 Jahren. Erste Phase-I-Daten liegen vor, die bei jungen Erwachsenen eine gute Antikörperbildung zeigen. Moderna will zudem diesen Impfstoff mit solchen gegen andere Viren, die Atemwegserkrankungen auslösen, kombinieren, zum Beispiel Influenza.
Das Unternehmen entwickelt ebenfalls einen Grippeimpfstoff auf mRNA-Basis, der das Kürzel mRNA-1010 trägt. Dahinter verbergen sich verschiedene Antigenkombinationen gegen die saisonal zirkulierenden Influenzaviren, orientiert an den aktuellen Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation zur Zusammensetzung. Das klinische Studienprogramm soll dieses Jahr starten.
Gleiches gilt für die zwei mRNA-basierten Impfstoffkandidaten mRNA-1644 und mRNA-1574 gegen HIV. In drei Phase-I-Studien sollen verschiedene Zusammensetzungen getestet werden, um eine breite Immunantwort gegen HI-Viren auszulösen. Dabei arbeitet Moderna mit den US-National Institutes of Health, der AIDS Vaccine Initiative sowie der Bill & Melinda-Gates-Stiftung zusammen.
Das Virus SARS-CoV-2 hat unsere Welt verändert. Seit Ende 2019 verbreitet sich der Erreger von Covid-19 und stellt die Wissenschaft vor enorme Herausforderungen. Sie hat sie angenommen und rasch Tests und Impfungen, auch für Kinder, entwickelt. Eine Übersicht über unsere Berichterstattung finden Sie auf der Themenseite Coronavirus.