Pharmazeutische Zeitung online
Lieferengpässe

Stress pur im Apothekenalltag

Lieferengpässe verursachen erheblichen Stress und zusätzliche Belastungen in der Apotheke. Darauf wies ABDA-Vizepräsident Mathias Arnold auf einer Pressekonferenz anlässlich des Deutschen Apothekertags in Düsseldorf hin. 
Sven Siebenand
24.09.2019  13:18 Uhr

Bei einer Umfrage unter 500 Apothekeninhabern nennen 456 (91,2 Prozent) der Befragten Lieferengpässe als Ärgernis in der Apotheke. Das ist knapp hinter bürokratischem Aufwand allgemein der zweite Platz. Fast jeder fünfte Inhaber schätzte den durch das Management von Lieferengpässen verursachten Zeitaufwand auf mehr als 20 Prozent der Arbeitszeit der Apothekenmitarbeiter.

Arnold: »Die im Apothekenklima-Index erfragten Bewertungen zum Zeitaufwand bei Lieferengpässen lassen sich jetzt auch mit Verordnungszahlen des Deutschen Arzneiprüfungsinstitut empirisch untermauern.« Demnach hat sich die Anzahl der Packungen mit Lieferengpässen im Bereich der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) von etwa 5 Millionen im Jahr 2016 auf mehr als 9,3 Millionen im vergangenen Jahr fast verdoppelt. Mehr als die Hälfte davon entfallen auf zehn Wirkstoffe. Mengenmäßig steht Ibuprofen mit 1,6 Millionen nicht verfügbaren Packungen ganz oben auf dieser Liste. Auf Platz zwei folgt das nächste nicht steroidale Antirheumatikum (NSAR): Diclofenac mit mehr als 600.000 nicht verfügbaren Packungen. Blutdrucksenker wie fehlendes Ramipril, Bisoprolol oder Sartane – auch in Kombination mit Diuretika – stellen ebenfalls ein häufiges Problem dar.

Schaut man auf die Prozentzahlen, ergibt sich in der Liste übrigens eine andere Reihenfolge. Hier schafft es ein Blutdrucksenker auf Platz eins. Mehr als jede achte Valsartan-Packung (13 Prozent) war 2018 nicht verfügbar. Das dürfte am Nitrosamin-Skandal aus dem Vorjahr liegen. Knapp hinter Valsartan folgt das Antidepressivum Escitalopram, von dem 12,6 Prozent der Packungen nicht verfügbar waren. Auch das Antidepressivum Opipramol (9,3 Prozent) stellt ein Problem dar.

Arnold machte deutlich, dass es mehrere Gründe für die Zunahme der Lieferengpass-Zahlen gebe. »An einem vergleichsweise kleinen Pool von Wirkstoffherstellern bedient sich die ganze Welt«, so der ABDA-Vizepräsident. Kommt es hier zu technischen Störungen oder Ausfällen, habe dies globale Auswirkungen. Ein weiterer Grund für die Lieferengpässe seien die Rabattverträge. Immerhin sei im Jahr 2018 jedes 50. Rabattarzneimittel von Lieferengpässen betroffen gewesen. Eine dritte Ursache für die Zunahme der Lieferengpass-Problematik auf dem deutschen Markt sieht Arnold in der Tatsache, dass viele Arzneimittel mittlerweile in Deutschland preiswerter sind als in anderen Ländern. »Für Deutschland vorgesehene Arzneimittel dürfen nicht ins Ausland abfließen«, forderte Arnold. Zudem plädierte er dafür, die Arzneimittelproduktion wieder nach Europa zurückzuholen und bei den Rabattverträgen und der Zuteilung nachzubessern.

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa