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Apothekenprotest in Erfurt und Dresden

»Stoppen Sie diese Reform!«

In Erfurt und Dresden protestieren zur Stunde Hunderte Apothekenmitarbeitende gegen die Reformpläne des Bundesgesundheitsministeriums (BMG) – und zwar simultan. Vor der Staatskanzlei in Erfurt und auf dem Postplatz in Dresden hört man Pfiffe und Buhrufe, Klatschen und Trommeln. Die PZ berichtet aus beiden Städten.
Cornelia Dölger
Anne Orth
28.08.2024  16:16 Uhr

Stefan Fink, der Vorsitzende des Thüringer Apothekerverbands (ThAV), machte den Aufschlag. »Danke, dass ihr da seid«, rief er in die Menge auf dem Platz unmittelbar vor der Staatskanzlei in der Erfurter Innenstadt. Klatschen, Pfeifen auf dem gut gefüllten Platz unter heißer Sonne. Mehr als 700 Menschen sind gekommen. Aber man sei nicht zum Spaß hier, sondern wolle für die Zukunft protestieren und der Politik zeigen, »dass wir eine Apothekenreform brauchen, aber auch eine, die uns eine Zukunft gibt«,  so Fink. Angereist sind auch Teams aus Hessen, Brandenburg, Niedersachsen Baden-Württemberg und Bayern.

Die Reform greife das Berufsethos der Apothekerinnen und Apotheker an, statt auf Kompetenz am Patienten zu setzen. »Apotheken light« machten die Offizinen letztlich zu Abgabeautomaten, es gelte aber, den Apotheken eine Zukunft zu geben. Die Pläne von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) seien nichts als eine »Pseudoreform«, so Fink.

Das mantraartig wiederholte Argument, dass kein Geld für Apotheken da sei, könne er nicht mehr hören, so Fink unter Applaus. Denn es sei klar, dass jeder Euro, der in die Verbesserung der ambulanten Versorgung gesteckt werde, de facto Lebenszeit verlängere und Lebensqualität erhöhe, das habe die Arzneimittelinitiative Sachsen-Thüringen (ARMIN) mehr als deutlich gezeigt.

»Diese Reform geht so nicht«, so Fink weiter. Ohne höheres Fixum und eine Dynamisierung des Honorars sei sie verantwortungslos. »Ein Weiter so wäre ein verantwortungsloser Kunstfehler«, so Fink. »Stoppen Sie diese Reform!«, adressierte er an den Minister.

Politischer Rückenwind 

Die Länder, nicht nur Thüringen und Sachsen, stellten sich hinter die Apotheken. Auch Teile der Opposition im Bundestag. Etwa von der FDP seien viel Zuspruch und konstruktive Vorschläge gekommen, so Fink. Im Übrigen: Die AfD Thüringen erwähne die Apotheken in ihrem Wahlprogramm mit keinem Wort – »ich glaube, für die AfD existieren wir gar nicht«.

Fink appelliere an die Politiker, sich weiter für die Apotheken einzusetzen. Die zahlreichen Gespräche, die die Apothekenteams mit Politikern geführt hätten, hätten viel gebracht. Fink ermunterte: «Kämpfen Sie weiter, bis wir eine Reform bekommen, die die Menschen in den beiden Freistaaten verdient haben!«

Auch von der CDU Thüringen kam Zuspruch. CDU-Landeschef und -Spitzenkandidat für die Landtagswahl am Sonntag, Mario Voigt, betonte, es gehe darum, die Apotheken im Land zu erhalten, Proteste wie heute in Erfurt sowie die Thüringer Unterschriftenpetition leisteten dazu einen wichtigen Beitrag.

Das Apothekensterben sei ein Warnsignal, so Voigt. Der gemeinsame Weg müsse sein, die Bedingungen für die Apotheken zu verbessern, Bürokratie abzubauen, damit die Apothekenteams mehr Zeit für die Patienten hätten. 

Wenige Tage vor der Landtagswahl am kommenden Sonntag ging Voigt auf das Versprechen ein, das seine Partei in ihrem Wahlprogramm gegeben hat, nämlich dass in Thüringen jede Arztpraxis und jede Apotheke binnen 20 Minuten erreichbar sein müsse. Apotheken müssten so gestärkt werden, dass sie den Staffelstab auch an die nächste Generation weitergeben könnten.

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