STIKO bleibt bei Empfehlung nur bis 64 Jahre |
Daniela Hüttemann |
30.01.2021 12:00 Uhr |
Die STIKO-Empfehlung trifft nicht nur auf Zustimmung unter Fachleuten. »Die Entscheidung der STIKO, Personen über 64 Jahre nicht mit dem Impfstoff von Astra-Zeneca zu impfen, ist aus meiner Sicht ein Rückschlag für die Vakzinierungsbemühungen in Deutschland«, so Professor Dr. Gerd Fätkenheuer, Leiter der Infektiologie an der Klinik I für Innere Medizin an der Uniklinik Köln.
»Um rasch die besonders gefährdeten älteren Personen zu impfen, werden alle zugelassenen Impfstoffe benötigt. In Deutschland werden bisher im Wesentlichen Menschen über 80 Jahre geimpft. In dieser Altersgruppe gibt es auch für die Impfstoffe von Moderna und Biontech erst wenige Daten. Mit der jetzt erfolgten Zulassung der EMA für Astra-Zeneca sollte die Entscheidung der STIKO möglichst rasch revidiert werden.«
Professor Dr. Bernd Salzberger, Bereichsleiter Infektiologie am Universitätsklinikum Regensburg, erinnert daran, dass die Vakzine in einer kleineren Studie eine höhere Schutzwirkung mit einer anderen als der nun zugelassenen Dosierung gezeigt hatte. Hier könne die Wirksamkeit möglicherweise durch eine andere Dosierung noch erhöht werden, allerdings müssten hierzu weitere Phase-III-Studien folgen. »Trotz dieser offenen Fragen ist damit eine raschere Durchimpfung der Bevölkerung zunächst in Europa in Aussicht – gerade im Licht der neu zirkulierenden Varianten ein wichtiges Argument«, so Salzberger.