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Häufige Arzneistoffe

Steckbrief Alendronsäure

Zur Behandlung der Osteoporose gibt es inzwischen mehrere Wirkstoffgruppen. Zu den Klassikern gehören die Bisphosphonate, darunter Alendronsäure. Die Therapie senkt nachweislich die Knochenbruchrate und wirkt langfristig.
AutorKontaktBrigitte M. Gensthaler
Datum 16.07.2025  07:00 Uhr

Wofür ist Alendronsäure zugelassen?

Alendronsäure (als Natrium-Alendronat) ist indiziert zur Therapie der Osteoporose bei postmenopausalen Frauen und bei Männern mit einem erhöhten Frakturrisiko, um das Risiko für Wirbel- und Hüftfrakturen zu vermindern. Die Patienten sollten ergänzend Calcium und Vitamin D erhalten, wenn sie damit über die Nahrung nicht ausreichend versorgt sind.

Gemäß der S3-Leitlinie »Prophylaxe, Diagnostik und Therapie der Osteoporose« gehört Alendronsäure zu den am besten belegten medikamentösen Therapien zur Frakturreduktion bei postmenopausalen Frauen. Die Autoren raten, bei Männern die gleichen Therapiestrategien einzusetzen wie bei postmenopausalen Frauen. Patientinnen und Patienten mit anhaltend hohem Risiko profitieren von einer Therapie bis zu zehn Jahren im Vergleich zum Therapieabbruch.

Wie wird Alendronsäure dosiert?

Die Patienten nehmen entweder einmal täglich 10 mg oder einmal wöchentlich 70 mg Alendronsäure ein, wobei für Männer nur Präparate mit 10 mg zugelassen sind. Die Anwendung erfolgt morgens nach dem ersten Aufstehen nüchtern mit mindestens 200 ml Leitungswasser. Verfügbar sind auch 70-mg-Brausetabletten, die in 120 ml Leitungswasser aufgelöst und getrunken werden. Um Reizungen in Mund und Speiseröhre zu vermeiden, sollten die Patienten die Tabletten nur als Ganzes schlucken beziehungsweise die Brausetablette auflösen und trinken. Nach der Einnahme müssen sie mindestens 30 Minuten und bis nach der ersten Mahlzeit des Tages warten, bevor sie sich wieder hinlegen. Das Medikament darf nicht vor dem Schlafengehen oder vor dem Aufstehen genommen werden.

Bei dem Kombipräparat Tevabone® ist zu beachten, dass die Tabletten mit 70 mg Alendronsäure einmal pro Woche wie beschrieben geschluckt werden sollen, die Weichkapseln mit 1 µg Alfacalcidol (1α-Hydroxycholecalciferol) aber einmal täglich abends.

Wie wirkt Alendronsäure?

Bisphosphonate wie Alendronsäure hemmen die durch Osteoklasten vermittelte Knochenresorption, ohne direkt auf die Knochenneubildung einzuwirken. Präklinische Studien zeigten, dass sich der Wirkstoff bevorzugt an den Stellen der aktiven Resorption konzentriert. Die Aktivität der Osteoklasten wird gehemmt; ihre Rekrutierung und Anbindung sind nicht betroffen. Unter Alendronsäure gebildeter Knochen hat eine normale Qualität. Die einmal wöchentliche Gabe von 70 mg Alendronsäure und die von 10 mg täglich sind therapeutisch gleichwertig.

Welche Kontraindikationen und Vorsichtsmaßnahmen sind zu beachten?

Kontraindiziert ist Alendronsäure bei Erkrankungen des Ösophagus sowie bei Strikturen oder Achalasie (eine Funktionsstörung der Speiseröhre), die die ösophageale Entleerung verzögern, bei Hypocalcämie und wenn der Patient nicht mindestens 30 Minuten aufrecht stehen oder sitzen kann.

Bei einer Kreatininclearance unter 35 ml/min wird Alendronsäure nicht empfohlen.

Welche Nebenwirkungen sind möglich?

Zu den sehr häufigen Nebenwirkungen von Alendronsäure zählen Knochen-, Muskel- und Gelenkschmerzen. Häufig sind Kopfschmerzen und Schwindel, Magen-Darm-Probleme, Alopezie und Juckreiz sowie periphere Ödeme.

Alendronsäure kann die Schleimhäute des oberen Gastrointestinaltrakts reizen. Daher sollte das Medikament bei Patienten mit aktiven Erkrankungen wie Ösophagitis, Gastritis, Duodenitis und Ulzera oder mit schweren Magen-Darm-Erkrankungen im letzten Jahr nur sehr vorsichtig gegeben werden. Bei einem Barrett-Ösophagus ist eine sorgfältige Nutzen-Risiko-Abwägung nötig.

Eine Osteonekrose des Kiefers ist vor allem bei Krebs-, aber auch bei Osteoporose-Patienten unter oralen Bisphosphonaten aufgetreten. Menschen mit schlechter Zahngesundheit wird vor Therapiebeginn ein Zahnarzt-Besuch empfohlen. Während der Therapie sind kieferchirurgische Eingriffe möglichst zu vermeiden. Vor allem unter Langzeitbehandlung und bei Patienten mit Polymedikation kamen auch Knochennekrosen des äußeren Gehörgangs und atypische Femurfrakturen (Oberschenkelknochen) vor. Ohrsymptome beziehungsweise Oberschenkel-, Hüft- oder Leistenschmerzen können Warnzeichen sein.

Auf welche Wechselwirkungen ist zu achten?

Die orale Bioverfügbarkeit von Bisphosphonaten ist schlecht: Für Alendronat liegt sie bei 0,64 Prozent. Nahrungsmittel und Getränke wie Kaffee, Orangensaft und Mineralwasser, Calcium-Präparate, Antazida und einige orale Arzneimittel können die Resorption weiter verschlechtern. Daher müssen Patienten nach der Einnahme mindestens 30 Minuten warten, bevor sie andere Arzneimittel einnehmen.

Da nicht steroidale Antirheumatika (NSAR) ebenfalls gastrointestinale Probleme auslösen können, ist bei gleichzeitiger Anwendung mit Alendronsäure Vorsicht geboten.

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