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Impfstart in Arztpraxen

Spahn ist mit Apotheken zufrieden

Bezüglich der ersten Auslieferungen des Covid-19-Impfstoffs hat Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) am Freitag eine positive Bilanz gezogen. Zudem gab er einen Ausblick über die Pläne der Regierung, in den kommenden Monaten weitere Impfstoffdosen zu sichern. Ein weiteres Thema war die Verabreichung der monoklonalen Antikörper, die Spahn im Januar eingekauft hatte. 
Charlotte Kurz
09.04.2021  12:48 Uhr

»Ich bin sehr zufrieden wie das gelaufen ist«, sagte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) am Freitag in der Bundespressekonferenz über die Auslieferung der ersten Covid-19-Impfstoffe. Dies bedeute nicht, dass die Auslieferung völlig problemfrei gelaufen ist. Manche Lieferungen kamen nach Ostern auch erst am Mittwoch bei den Apotheken an, erklärte Spahn. Neu sei zudem das Handling des Biontech-Impfstoffs. Bei der Kühlung und Nicht-Erschütterung des Transportwegs brauche der Impfstoff sehr besondere Voraussetzungen. »Das ist schon eine der anspruchsvolleren Lieferungen, die es im Arzneimittelbereich gibt in die Apotheken«, so Spahn. Unter all diesen Prämissen seien die Lieferungen über die Apotheken in die Arztpraxen aber sehr gut gelaufen. Ähnliches hatten Apothekerinnen und Apotheker der PZ berichtet. Auch ABDA und Großhändler zeigten sich mit dem Ablauf der ersten Impfstoff-Lieferungen zufrieden.

Nächste Woche kommen dann insgesamt 1 Million und 12.000 Biontech-Impfdosen in die Arztpraxen, kündigte Spahn an. In der Woche darauf, ab dem 19. April, wird es wieder mehr als 1 Million Impfstoffdosen geben. Allerdings wird sich die Zahl aufteilen in Impfdosen von Astra-Zeneca und von Biontech/Pfizer. Langfristig sollen die Impfstoffe von Biontech und Moderna in den Impfzentren weiter verimpft werden, während in den Hausarztpraxen vor allem Biontech, Astra-Zeneca sowie der Einmal-Impfstoff von Janssen verwendet werden soll, so Spahn. Erfreulich sei, dass damit die Hausärzte nun pro Woche einen, beziehungsweise bald sogar zwei Prozent der deutschen Bevölkerung impfen werden.

Die Entscheidung, wie es für die jüngeren Personen, die eine Erstimpfung mit Astra-Zeneca bereits erhalten haben, weitergehe, werde Mitte nächster Woche nach der Gesundheitsministerkonferenz angekündigt, erklärte Spahn. Bei dieser Schalte sei dann auch der STIKO-Chef Thomas Mertens dabei, um diese Frage zu klären.

Um die weiteren Impfstoff-Mengen zu managen, bestätigte Spahn in der Pressekonferenz, dass sich die deutsche Regierung derzeit in Gesprächen mit Russland bezüglich Kaufoptionen von Sputnik V befinde. Am gestrigen Donnerstag hatte er in einer Radiosendung angekündigt, unabhängig von der EU-Kommission den russischen Impfstoff kaufen zu wollen. Ein Vertragsabschluss sei aber maßgeblich davon abhängig, ob Deutschland im zweiten oder dritten Quartal bereits Impfstoffdosen geliefert bekommen würde. Zudem müsse Sputnik V erst von der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) zugelassen werden, bevor er hierzulande auch eingesetzt werden könne. Damit wäre Sputnik V der erste Impfstoff, den Deutschland im Alleingang bestellt. Bislang übernahm die EU-Kommission die Bestellung der Impfstoffe. Mit dieser zeigte sich Spahn unzufrieden: Er forderte, dass die Kommission zeitnah darlegen soll, wie Covid-19-Impfstoffe auch im nächsten Jahr gesichert werden. »Ich möchte das wir jetzt, im Frühjahr wissen, was wir für 2022 sichern.« Bezüglich der Produktionskapazitäten möchte er diesbezüglich Klarheit, damit »wir nächstes Mal noch schneller impfen können.« Gerade im Hinblick auf mögliche Coronavirus-Mutationen oder weil Auffrisch-Impfungen benötigt werden könnten, sei diese Planung wichtig.

Antikörper müssen sehr frühzeitig gegeben werden

Bezüglich der geplanten Verordnung über die monoklonalen Antikörper, die Spahn bereits im Januar 2021 gekauft hatte, erklärte der Minister: »Die Verordnung soll die Frage der Vergütung der Ärztinnen und Ärzte vor allem im hausärztlichen oder im Notdienstbereich regeln.« Denn es sei laut Spahn wichtig, dass die Antikörper sehr frühzeitig gegeben werden. »Die machen in der Klinik keinen Sinn mehr. Der behandelnde Arzt muss in Einzelfällen einschätzen, ob die vorliegende Situation mit hoher Wahrscheinlichkeit einen schwereren Verlauf nach sich zieht. Wenn diese Einschätzung des Arztes vorliegt, können die Antikörper eingesetzt werden und Leben retten.« Auf Nachfrage der PZ, wie viele Dosen seit Januar bereits verabreicht wurden, konnte Spahn keine Antwort geben. Allerdings erklärte er: »Die Zahlen könnte man deutlich steigern aus meiner Sicht«. Dafür sei es wichtig, dass die Ärzte vor Ort Kenntnis über die Behandlung mit den Antikörpern haben sowie die Vergütung geregelt ist. Die Verabreichung der Antikörper erfolge per Infusion, diese Behandlung sei dementsprechend aufwendig.

Erste Auszahlung der Bürgertests steht an

Spahn kündigte derweil auch an, dass die erste Auszahlung der Vergütung der Bürgertests in der kommenden Woche erfolge. Seit 8. März übernimmt der Bund die Kosten für die wöchentlichen Tests, die für die Bevölkerung kostenlos sind. Apotheken sowie Ärzte oder andere Leistungserbringer können seitdem Coronavirus-Schnelltests durchführen und die Kosten einmal monatlich mit den Kassenärztlichen Vereinigungen abrechnen.

Auch zur möglichen Einführung einer Testpflicht in Betrieben äußerte sich Spahn. Aktuell gilt keine bundesweite Testpflicht, lediglich in drei Bundesländern müssen Apotheker ihrem Personal regelmäßig Tests anbieten. Spahn zufolge ist es bei dieser Debatte einerseits wichtig, dass die Arbeitgeber ihren Beschäftigten, die nicht im Home Office arbeiten, regelmäßig Testangebote unterbreiten. Spahn wünscht sich hier 90, besser noch 100 Prozent der Unternehmen, die ihren Angestellten mindestens zweimal pro Woche ein solches Angebot machen. Wichtig sei aber auch, dass die Arbeitnehmer diese Testangebote auch annehmen. Diesbezüglich werde gerade eine Umfrage vonseiten des Bundeswirtschafts- und Arbeitsministeriums ausgewertet. Aus den bisherigen Erfahrungen im vergangenen Herbst hätten unter den Lehrern lediglich 20 bis 30 Prozent das Testangebot regelmäßig genutzt.

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