Spahn fordert Stationsapotheker in allen Bundesländern |
Annette Rößler |
06.02.2021 11:48 Uhr |
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hält die Arbeit von Stationsapothekern für sehr wichtig. Das sagte er in einer Videobotschaft beim digitalen ADKA-Kongress am Samstag. / Foto: BMG/Xander Heinl (Archivbild)
In einer Videobotschaft dankte Spahn den Apothekern für ihre Leistungen und ihren besonderen Einsatz in der Pandemie. Sie seien ein »Leistungsanker« des Gesundheitswesens, was sie unter anderem durch die Herstellung von Händedesinfektionsmitteln und die – durch Engpässe besonders erschwerte – Sicherstellung der Medikamentenversorgung für die Intensivmedizin unter Beweis gestellt hätten. Für Ärzte und Krankenpfleger seien Krankenhausapotheker die ersten Ansprechpartner bei allen Fragen zu Medikamenten.
»Es ist wichtig, dass alle Bundesländer das erkennen«, sagte Spahn mit Blick auf die Verpflichtung zur Beschäftigung von Stationsapothekern, die derzeit nur Niedersachsen beschlossen hat. Dort müssen Kliniken spätestens ab dem 1. Januar 2022 Stationsapotheker beschäftigen, die Ärzte und Pflegepersonal in fachlichen Fragen beraten. Spahn zufolge sollten das alle Länder umsetzen.
Den Krankenhausapothekern sprach der Minister damit sicherlich aus der Seele. Die ADKA macht sich schon lange für den regelhaften Einsatz von Stationsapothekern in allen deutschen Krankenhäusern stark. Inwiefern eine solche Regelung vom gesamten Berufsstand begrüßt würde, ist jedoch fraglich, denn mehr Apotheker auf Station würden wahrscheinlich die Nachwuchssorgen verschärfen, die viele Offizinapotheker bereits jetzt haben. Bislang ist noch kein Bundesland dem Vorbild Niedersachsens gefolgt und hat sein Krankenhausgesetz entsprechend angepasst.