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Fliegen ohne Furcht

So kann man Flugangst überwinden

Start, Landung, Turbulenzen – da ist vielen mulmig. Aber was, wenn einem so himmelangst wird, dass es Flugreisen fast unmöglich macht? Dann sollte man sich Hilfe suchen. Diese Möglichkeiten gibt es.
AutorKontaktdpa
Datum 12.03.2025  09:00 Uhr

Flugangst ist ein weit verbreitetes Phänomen: Bis zu 25 Prozent der Menschen empfinden Unwohlsein oder Angst vor dem Fliegen. Klinisch bedeutsam wird das Problem jedoch nur bei etwa zehn Prozent der Betroffenen, dann spricht man auch von einer Aviophobie.

Warum haben viele Menschen Flugangst? »Fliegen ist außerhalb des normalen Alltags für die meisten Personen«, so Dr. Udo Wortelboer, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie im Rahmen des 26. Forums Reisen und Gesundheit in Berlin. Am Flughafen etwa: Check-in, Gepäckaufgabe, Sicherheits-Check, die vielen Menschen, Durchsagen, Änderungen. »Ich habe eine ganze Abfolge von potenziell angstauslösenden Situationen, die das Anspannungsniveau deutlich höher machen können.«

Und dann der eigentliche Flug: Auch wenn wir immer wieder hören und lesen, wie sicher Fliegen sogar im Vergleich zu anderen Transportarten ist, kennen viele die Angst, dass etwas passiert, nicht nur wegen der Höhe. Gerade rund um Start und Landung oder bei Turbulenzen komme es bei manchen Menschen zu »katastrophisierenden Gedanken«, so Wortelboer – bis hin zu einer Panikattacke, die sich unter anderem in dem Gefühl »Ich werde verrückt« oder »Ich sterbe gleich« äußern könne.

Eine Flugphobie im engeren Sinne liege erst dann vor, wenn die Angst auch losgelöst von der Situation da ist, jemand etwa bereits bei der Planung einer Flugreise Panikattacken bekommt. Auch bei ungewolltem und ausgeprägtem Vermeidungsverhalten – wenn etwa das Besteigen eines Flugzeugs trotz des objektiv sehr geringen Gefahrenpotenzials unmöglich erscheint – könne professionelle Hilfe notwendig sein.

Wie lässt sich Flugangst behandeln?

Das hängt davon ab, wie stark sie ausgeprägt ist, so Wortelboer.

  • Leichte Flugangst: Wer keine größeren Beeinträchtigungen hat, kann sich selbst helfen, etwa mit speziellen Hörbüchern, Podcasts oder Apps, die dabei unterstützen, mulmige Gefühle zu kontrollieren.
  • Mittelstarke Flugangst: Hier kann ein Flugangst-Seminar sinnvoll sein. Vermittelt werden Informationen über Angst und die objektiv hohe Sicherheit beim Fliegen, außerdem Beruhigungsstrategien, Atemübungen und Entspannungstechniken. Diese Seminare werden oft in Kooperation mit einer Fluggesellschaft angeboten und schließen mit einem »echten« Flug ab.
  • Schwere Angst oder Phobie: »Je ausgeprägter die Beschwerden sind, und wenn weitere Ängste oder depressive Symptome vorliegen, ist in jedem Fall eine psychiatrische oder psychotherapeutische Diagnostik zu empfehlen, um eine zielgerichtete Therapie zu planen.«

Wie funktioniert die Konfrontationstherapie?

Wie viele Phobien wird auch eine schwere Flugangst meist mit kognitiver Verhaltenstherapie behandelt, deren Elemente auch bei Flugangst-Seminaren zum Einsatz kommen. Zum Beispiel die sogenannte Psychoedukation, also Informationen zur Angst, ihrer Funktion und Entstehung.

»Im Zentrum steht jedoch die Konfrontation mit der angstauslösenden Situation«, so Wortelboer. Diese erfolgt in der Regel schrittweise, von angstauslösenden Gedanken über Bilder bis zu Orten oder Situationen, die mit dem Fliegen zu tun haben. Wenn Betroffene dann bei einem »echten« Flug die Erfahrung machen »Es hat funktioniert!«, sei das sehr hilfreich.

Je öfter man das erlebt, desto stärker bildet sich das im Gehirn ab: Man lernt, dass die Angst unnötig ist. Im Gegensatz zur Konfrontation mit Spinnen oder Fahrstühlen lässt sich diese Erfahrung beim Fliegen meist nicht so einfach wiederholen.

Kann eine Technologie helfen?

Hier kommt Virtual Reality ins Spiel. Die Technologie wird bei verschiedenen Phobien bereits angewandt, und manche Fluggesellschaften bieten VR-gestützte Programme gegen Flugangst an, etwa Air France. Mit VR-Brillen und spezieller Software können Betroffene in einer computergenerierten Wirklichkeit realitätsnahe Flugsituationen erleben – von der Sicherheitskontrolle über das Einsteigen bis zum Start und der Landung. Das kann helfen, aber kann es die »echte« Erfahrung ersetzen?

Möglicherweise. Moderne VR-Systeme gehen über eine rein visuelle Simulation hinaus: Durch vibrotaktile Elemente in Handschuhen, Westen oder Stühlen können sogar die Bewegungen eines Flugzeugs simuliert werden. Studien zeigen, dass solche VR-basierte Konfrontationstherapien auch bei Flugangst wirksam sein können. »Außerhalb von Forschungsvorhaben sind sie allerdings noch kaum verfügbar«, so Wortelboer.

Der Mediziner rechnet aber damit, dass sich das in den kommenden Jahren ändern wird. Unter anderem auch, weil ein simulierter Flug wegen der entfallenden An- und Abreise wesentlich weniger zeitaufwendig ist als ein echter. Außerdem lasse sich die VR individuell anpassen und angstauslösende Flugsituationen herausgreifen, die Betroffene dann häufiger und intensiver beüben können.

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