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Neue Leitlinie

Sicher verhüten ohne Hormone

Hormonell zu verhüten, wird unbeliebter. Vor dem Hintergrund dieses Trends beleuchtet eine neue S2k-Leitlinie, wie effektiv alternative Methoden sind.
Carolin Lang
08.02.2024  18:00 Uhr

Coitus interruptus: Besser als nichts

Der CI bezeichnet das Herausziehen des Penis aus der Vagina vor einer Ejakulation und ist laut Leitlinie nicht zur Verhütung zu empfehlen. Situationsbedingt ist er jedoch effektiver, als gar nicht zu verhüten. Die Effektivität hängt wesentlich davon ab, ob der Mann den Penis rechtzeitig zurückzieht. Die Gebrauchssicherheit wird mit 20 angegeben.

Oftmals wird der sogenannte Lusttropfen (Präejakulat) für ungewollte Schwangerschaften nach dem CI verantwortlich gemacht. Es ist laut Leitlinie jedoch umstritten, ob dieses bei sexueller Erregung austretende Sekret motile Spermien enthält beziehungsweise ihre Anzahl für eine Konzeption ausreichen würde. Um Spermien, die potenziell von einer vorangegangenen Ejakulation in der Harnröhre verblieben sind, auszuwaschen, wird Männern empfohlen, vor einem Sexualkontakt mit CI zu urinieren. »Daten, die diese Empfehlung stützten, fehlen jedoch«, heißt es in der Leitlinie.

Wie sicher ist die Kupferspirale?

Kupferspiralen (Cu-IUP) ordnet die Leitlinie als sehr effektive Kontrazeptiva ein. In den Uterus eingesetzt, schädigen sie Spermien und verändern die Gebärmutterschleimhaut so, dass sich eine befruchtete Eizelle nicht einnisten könnte. Sie schützen nicht vor STI. Ist ein Schutz gewünscht, sollte zusätzlich mit einer Barriere-Methode verhütet werden.

Effektive Cu-IUP haben laut Leitlinie eine Oberfläche von mindestens 300 mm². Vor dem Einsetzen sollte eine Schwangerschaft ausgeschlossen werden; ein zytologischer Abstrich sei nicht nötig, sofern regelmäßig ein Zervixkarzinom-Screening erfolgt. Es wird empfohlen, die Lage des IUP sechs Wochen nach Einlage und dann regelmäßig im Abstand von zwölf Monaten zu kontrollieren. Frauen könnten den Rückholfaden zudem selbst ertasten. Bemerken sie eine Änderung der Länge oder fühlen den Stamm des IUP, sollten sie zusätzlich verhüten und eine Kontrolluntersuchung vereinbaren.

Das Risiko für aszendierende Genitalinfektionen ist laut Leitlinie in den ersten Wochen nach der Einlage erhöht. Im Vergleich zu vor der Einlage und anderen kontrazeptiven Methoden sei außerdem das Risiko für bakterielle Vaginosen möglicherweise leicht erhöht, heißt es weiter.

Vor der Einlage sollten Frauen über das Risiko einer Perforation der Gebärmutterwand bei oder nach Einlage eines IUP Bescheid wissen. »Es ist ein extrem seltenes Ereignis, wenn die IUP-Einlage durch eine erfahrene Fachperson durchgeführt wird«, klärt die Leitlinie auf. Auch das Risiko einer (partiellen) Expulsion, bei der das IUP ausgestoßen wird, sollten Frauen kennen. Die Fertilität scheint nach aktueller Datenlage nach Anwendung eines IUP nicht beeinträchtigt.

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