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IQWiG-Analyse

Kupfer- und Hormonspirale im Vergleich

Hormon- und Kupferspiralen schützen zuverlässig vor einer ungewollten Schwangerschaft. Sie unterscheiden sich nur geringfügig hinsichtlich Wirksamkeit, Nebenwirkungen und Kosten, wie das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) kürzlich mitteilte.
Laura Rudolph
12.12.2022  11:00 Uhr

Hormon- oder Kupferspiralen werden in die Gebärmutter eingesetzt. Die Hormonspirale gibt kontinuierlich das synthetische Gestagen Levonorgestrel ab, wodurch die Einnistung einer befruchteten Eizelle verhindert wird. Die Kupferspirale funktioniert dagegen hormonfrei durch die Abgabe kleinster Mengen an Kupferionen.

Ein Forschungsteam unter Federführung der Share to Care GmbH in Köln hat die beiden Verhütungsmethoden im Auftrag des IQWiG verglichen. Anlass für die Analyse war der Themen-Check Medizin, bei dem Bürger Themenvorschläge einreichen können.

Wie das Institut jetzt mitteilte, unterscheiden sich Hormon- und Kupferspiralen nur geringfügig. Laut einem vorläufigen Bericht des IQWiG ist die Hormonspirale der Kupferspirale hinsichtlich der Wirksamkeit etwas überlegen; dafür geht sie häufiger mit Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen und Stimmungsschwankungen einher, die Regelblutung ist tendenziell schwächer oder bleibt komplett aus. Die Kupferspirale dagegen verstärkt im Allgemeinen die Regelblutung. Sie wird jedoch etwas seltener vorzeitig entfernt als die Hormonspirale. Welche Art von Spirale vorzuziehen ist, hänge letztlich auch von den individuellen Präferenzen der Frau ab, so das IQWiG.

Zu den Ergebnissen des vorläufigen Berichts bittet das IQWiG nun um schriftliche Stellungnahmen durch interessierte Personen, Institutionen oder (Fach-)Gesellschaften bis zum 11. Januar 2023.

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