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Halbjahresbilanz 2022

Shop Apotheke verschweigt E-Rezept-Anzahl 

Distributionszentrum in Mailand eröffnet

Der CEO informierte auch über das neue Distributionszentrum in Mailand. Anfang Juli wurde von dort aus das erste Paket versendet, und seit 1. August verschickt Shop Apotheke alle Bestellungen in Italien vom neuen Logistikzentrum in Mailand aus. Vorteile seien kürzere Lieferzeiten für die Kunden in Italien sowie ein geringerer  CO2-Ausstoß. »Der italienische Markt ist für uns sehr wichtig«, betonte Feltens. Zudem seien durch das neue Zentrum in Mailand Kapazitäten in Sevenum frei geworden, die das Unternehmen im Hinblick auf den bevorstehenden Start des E-Rezepts benötige.

Beim Umsatz spielt das internationale Geschäft bisher eine untergeordnete Rolle. Den meisten Umsatz macht Shop Apotheke nach wie vor mit nicht-rezeptpflichtigen Arzneimitteln in der »Dach-Region«, also in Deutschland, Österreich und der Schweiz, teilte Feltens mit. Dort wuchs der Umsatz nach Angaben des Unternehmens in den ersten sechs Monaten dieses Jahres um 6 Prozent auf 455 Millionen Euro. Der Umsatz aus dem Verkauf rezeptpflichtiger Medikamente sank hingegen von 79 Millionen Euro im ersten Halbjahr 2021 auf 63 Millionen im gleichen Zeitraum des Jahres 2022. Als Grund dafür nannte Feltens die Auswirkungen des Rx-Boni-Verbots beim Papierrezept. Der Anteil der Non-Rx-Umsätze stieg hingegen gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 12 Prozent.

Insgesamt verzeichnete Shop Apotheke im ersten Halbjahr einen Umsatz von 592 Millionen Euro – das waren rund 11 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Begründet ist der Anstieg darin, dass die Non-Rx-Erlöse im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Vorjahres um 16 Prozent gewachsen sind.

Unternehmen macht Verluste

Unter dem Strich musste der Konzern im ersten Halbjahr aber Verluste hinnehmen. Beim Betriebsergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) vergrößerte sich der Fehlbetrag von minus 10 Millionen Euro im ersten Halbjahr 2021 auf minus 41 Millionen Euro im ersten Halbjahr 2022. Als Gründe führte CEO Feltens unter anderem höhere Einkaufspreise sowie Investitionen an. So habe das Unternehmen beispielsweise in die Akquisition des Lieferdienstes »First A«, die IT und das neue Distributionszentrum in Mailand investiert. Ins Marketing habe Shop Apotheke im ersten Halbjahr ebenfalls viel Geld gesteckt, was sich auch ausgezahlt habe. So sei das Unternehmen international deutlich stärker gewachsen als im deutschen Markt.

Die Jahresprognose für 2022 bestätigte das Unternehmen. Demnach geht der Konzern von einem Umsatzwachstum von 15 bis 25 Prozent im Non-Rx-Geschäft und einer bereinigten Ebitda-Marge von minus 1,5 bis plus 1,5 Prozent aus. Mittel- und langfristig strebt das Unternehmen eine Marge von etwa 8 Prozent an, informierte Feltens.

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