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Über Gematik-Server

Shop Apotheke bietet GKV-weites E-Rezept an

Ein Angebot des EU-Versenders Shop Apotheke sorgt im Apothekerlager derzeit für Erstaunen: Der Konzern bietet in Kooperation mit dem Telemedizin-Anbieter Zava allen GKV-Versicherten die E-Rezept-Abwicklung über den zentralen Gematik-Server an.
AutorKontaktBenjamin Rohrer
Datum 16.03.2022  09:10 Uhr

Viele Apotheker hatten sich vor diesem Szenario gefürchtet, nun scheint es Realität zu sein: Während die Vor-Ort-Apotheken noch nicht flächendeckend in der Lage sind, E-Rezepte zu empfangen und über die Rechenzentren bei den Kassen abzurechnen, bietet der Versandkonzern Shop Apotheke dies seinen GKV-versicherten Kunden bereits an. Auf der Internetseite des Versenders prangt derzeit ein neues Angebot: »Die Kosten für Ihre Arztkonsultation und Medikamente werden von Ihrer Krankenkasse übernommen. Für gesetzlich Versicherte gilt die gesetzlich übliche Zuzahlung für Medikamente«, heißt es dort.

Wie gewohnt nutzt der niederländische Konzern dabei auch seine engen Beziehungen zum britischen Telemedizin-Anbieter Zava, um Verordnung und Abgabe als ein Leistungspaket anzubieten. So ist es möglich, direkt auf der Internetseite der Shop Apotheke eine Online-Sprechstunde mit einem von Zava engagierten Mediziner zu vereinbaren. Auch für das dann folgende Arztgespräch bei Zava hat Shop Apotheke eine Empfehlung parat: »Wählen Sie Shop Apotheke als Versandoption und wir liefern Ihr Medikament versandkostenfrei nach Hause.«

Kassen erst seit wenigen Wochen E-Rezept-ready

Dass die Shop Apotheke nun allen GKV-Versicherten in Deutschland die E-Rezept-Abwicklung über den staatlichen Gematik-Server anbietet, überrascht. Denn: Da das E-Rezept-System hierzulande noch im Aufbau ist, waren die Versender und die mit ihnen kooperierenden Online-Praxen in den vergangenen Jahren darauf ausgewichen, elektronisch ausgestellte Privatrezepte zu nutzen. Einige wenige (rechtlich fragwürdige) Versuche gab es mit GKV-Rezepten, die die Online-Praxen elektronisch zur Verfügung stellten und anschließend per Fax in die Apotheke schickten. Überraschend kommt das GKV-E-Rezept der Shop Apotheke auch, weil sich die Gematik im Dezember vergangenen Jahres noch darüber beschwert hatte, dass es viel zu wenige Kassen gebe, die E-Rezepte über den zentralen Fachdienst empfangen können. Mitte Februar hatte der GKV-Spitzenverband dann allerdings gemeldet, dass alle Kassen E-Rezept-ready seien.

Nur wenige Wochen später wirbt der niederländische Versandkonzern nun mit der GKV-weiten E-Rezept-Abwicklung. Eine Konzernsprecherin bestätigt: »Alle offiziellen E-Rezepte, auch Rezepte, die von Zava ausgestellt werden, laufen über die Gematik und werden wie alle anderen GKV-Rezepte in unserem Abrechnungszentrum bearbeitet. Gemäß der Aussage des GKV-SV und unserer Erfahrungen sind alle E-Rezepte bei allen gesetzlichen Krankenkassen abrechenbar.«

Gematik: Keine Apotheke und keine Kasse ausschließen

Klar ist: Zumindest aus gesetzlich-regulatorischer Sicht steht einer GKV-weiten Anwendung des E-Rezeptes nichts mehr im Wege. Denn schon im Dezember beschlossen die Gematik-Gesellschafter, dass das E-Rezept bundesweit getestet werden kann. Ein Gematik-Sprecher bestätigt: »Es gibt keinen Grund irgendeine Krankenkasse oder deren Versicherte vom E-Rezept auszuschließen seit Start der bundesweiten Testphase im Dezember. Entsprechend kann jede Apotheke mit jeder Kasse abrechnen.«

Warum hat die Shop Apotheke einen Vorsprung?

Viele Apotheker dürften sich nun die Frage stellen, warum der niederländische Versender beim E-Rezept einen Vorsprung genießt. Schließlich sind noch längst nicht alle Vor-Ort-Apotheken in der Lage, E-Rezepte zu empfangen und sie bei allen Kassen abzurechnen. Dies dürfte in vielen Fällen daran liegen, dass noch nicht alle Software-Hersteller der Apotheken bereit sind, E-Rezepte zu verarbeiten. Die Gematik hat am gestrigen Dienstag erstmals den sogenannten »TI-Score« für Apotheken veröffentlicht, in dem transparent dargestellt wird, welche Systeme E-Rezept-ready sind und für welche bislang keine Fertigstellung gemeldet wurde. Grüne Häkchen sind bei allen Systemen der Hersteller Pharmatechnik und Noventi zu sehen. Die ADG-Software von Phoenix und Produkte des CompuGroupMedical-Konzerns (CGM) sind laut Gematik aber noch nicht so weit. Wenn der Software-Hersteller ein fertiges Produkt zur Verfügung stellt, müssen die Apotheken selbst allerdings auch noch einige Qualitätskriterien erfüllen. Ganz unabhängig von der technischen Ausstattung (Konnektor, Kartenlesegeräte, Karten, etc.) müssen die Apotheken sich im Verbändeportal als E-Rezept-ready markieren, um in der Apothekenliste der E-Rezept-App der Gematik gefunden zu werden. Darüber hatte die PZ kürzlich berichtet.

Werden das Zuweisungs- und/oder das Makelverbot verletzt?

Ganz unabhängig davon stellt sich natürlich die Frage, ob die sehr enge Kooperation zwischen der Shop Apotheke und Zava nicht gegen das Zuweisungs- und/oder das Makelverbot verstoßen. Die Shop Apotheke empfiehlt ihren Kunden explizit, bei Zava den Versandweg einzuschlagen und somit die Vor-Ort-Apotheken zu umgehen. Hinzu kommen die direkten Links zu den Online-Sprechstunden des britischen Telemedizin-Anbieters. Zu solchen »rechtlichen Themen« wolle man aber grundsätzlich keine Stellung beziehen, erklärte eine Shop Apotheke-Sprecherin gegenüber der PZ.

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