Selbstmedikation bei Übelkeit und Erbrechen |
Carolin Lang |
22.03.2023 07:00 Uhr |
Treten Übelkeit und Erbrechen innerhalb weniger Stunden nach der Nahrungszufuhr auf, kann das auf einen »verdorbenen Magen« hindeuten. Dann kommt es meist nur einmalig zum Erbrechen, wodurch sich die Symptomatik bessert. Der Verlauf ist in der Regel selbstlimitierend. Tritt zeitgleich Durchfall auf, deutet dies auf einen Magen-Darm-Infekt hin. Auch dieser heilt in der Regel innerhalb weniger Tage von alleine aus. Als wichtigste therapeutische Maßnahme gilt der Flüssigkeits- und Elektrolytersatz. Dazu stehen in der Selbstmedikation Pulver zum Herstellen einer Glucose-Elektrolyt-Lösung zur Verfügung.
Bei Übelkeit und Erbrechen unterschiedlicher Genese können im OTC-Bereich kurzzeitig H1-Antihistaminika eingesetzt werden, allerdings bei verdorbenem Magen nicht in der Akutphase. Unspezifisch wirksam gegen Übelkeit sind auch pflanzliche Prokinetika wie Pfefferminzöl oder Gänsefingerkraut. Insbesondere beim Reizmagen, der sich neben Übelkeit häufig auch durch Appetitlosigkeit, Sodbrennen und Völlegefühl äußert, kommen sie zum Einsatz.
Damit Pharmaziepraktikanten das Thema Übelkeit und Erbrechen angepasst an die Produkte ihrer PJ-Apotheke noch einmal aufarbeiten können, steht ein interaktives Arbeitsblatt als PDF zum Download zur Verfügung. Es kann auch als Anlass genutzt werden, das Thema mit den Kolleginnen und Kollegen in der Apotheke durchzusprechen. Bisherige Themen der Serie waren: Schlafstörungen, Sodbrennen, Hämorrhoidalleiden, Lippenherpes, Obstipation, Heuschnupfen, Fußpilz, Nagelpilz, Sonnenschutz, Vaginalmykosen, Durchfall, Selbstmedikation im Alter, Husten, Blasenentzündung, Kopfläuse, Rauchentwöhnung, pharmazeutische Reiseberatung, Migräne, Regelschmerzen und Halsschmerzen. Eine Übersicht ist auf der entsprechenden Themenseite zu finden.