Selbstmedikation bei Insektenstichen |
Laura Rudolph |
02.08.2023 14:00 Uhr |
Repellentien halten Mücken, Zecken und Co. durch ihren Geruch fern. Sie enthalten in Deutschland in der Regel einen der folgenden Stoffe:
Juckreizstillend und kühlend wirken Kältepacks, Zinkoxid-Schüttelmixtur, Minzöl oder kühlende Gele sowie topische H1-Antihistaminika wie Dimetinden (auch systemisch als Dragees oder Tropfen, Cave: Müdigkeit) oder Bamipin. Bei leichteren Beschwerden sind diese Maßnahmen häufig ausreichend. Auch Lokalanästhetika wie Polidocanol oder Lidocain können Juckreiz lindern. Ist der Stich/Biss entzündet, können Hydrocortison-haltige Zubereitungen (0,25 oder 0,5 Prozent) die Beschwerden lindern. Zur Akuttherapie stärkerer allergischer Reaktionen eignen sich orale Antihistaminika wie (Des-)Loratadin oder (Levo-)
Cetirizin. Unmittelbar nach einem Insektenstich angewandt, können elektrische Hitzestifte an der Einstichstelle die Histaminausschüttung verringern und bestimmte Proteine aus dem Mückenspeichel denaturieren. Sie wirken dadurch Juckreiz und einer Entzündung entgegen. Bei einer Insektengiftallergie verordnet der Arzt ein Allergie-Notfallset mit einem Antihistaminikum, einem Glucocorticoid sowie einem Adrenalin-Autoinjektor. Betroffene sollten es stets mit sich führen und nach einem Stich unmittelbar anwenden und einen Arzt rufen.