Pharmazeutische Zeitung online Avoxa
whatsApp instagram facebook bluesky linkedin xign
Saisonaler Einfluss

Schwächt sich Corona im Frühjahr wieder von allein ab?

In der wärmeren Jahreszeit zieht es viele ins Freie. Die Gefahr einer Corona-Infektion ist an der frischen Luft geringer als in Räumen. Legt das Virus also im Sommer eine Pause ein? So einfach lässt sich das nicht sagen.
AutorKontaktdpa
AutorKontaktPZ
Datum 22.03.2021  11:30 Uhr
Schwächt sich Corona im Frühjahr wieder von allein ab?

Wenn im Frühling die Temperaturen steigen, sinkt die Erkältungsgefahr, und auch Grippeviren verschwinden allmählich. Doch hat das Wetter auch Einfluss auf das Coronavirus? So ganz klar ist das auch im zweiten Pandemie-Frühling noch nicht. «Die Saisonalität von Viren, die über die Atemwege verbreitet werden, ist ungeheuer komplex und lässt sich nicht an einzelnen Faktoren festmachen», sagt der Direktor des Instituts für Virologie des Uniklinikums Essen, Professor Dr. Ulf Dittmer. Neben der Jahreszeit bestimmen noch weitere Faktoren den Pandemieverlauf, etwa das Verhalten der Menschen. Eine eindeutige Prognose ist daher schwierig.

Das Robert-Koch-Institut (RKI) geht davon aus, dass sich SARS-CoV-2 in der kälteren Jahreszeit besser verbreitet. Im Sommer schwäche sich die Übertragungsdynamik tendenziell ab. Tatsächlich ließ das hiesige Infektionsgeschehen im Sommer 2020 nach. Kann man davon auf dieses Jahr schließen? Der Leiter der Virologie an der Berliner Charité, Professor Dr. Christian Drosten, hält das für unwahrscheinlich. «Dass wir 2020 einen so entspannten Sommer hatten, hatte wahrscheinlich damit zu tun, dass unsere Fallzahlen im Frühjahr unter einer kritischen Schwelle geblieben sind. Das ist inzwischen aber nicht mehr so», sagte er kürzlich dem «Spiegel». In Spanien etwa seien im Sommer die Fallzahlen nach einem Lockdown wieder gestiegen – trotz Hitze.

Umwelteinflüsse können die Stabilität von Coronaviren beeinflussen. Darüber hinaus könnten Umweltfaktoren auch auf die Aerosole oder Tröpfchen wirken, mit denen das Virus verbreitet werde, sagt die Virologin und Juniorprofessorin Dr. Stephanie Pfänder von der Ruhr-Universität Bochum. «Auch deren Eigenschaften verändern sich abhängig von den Umweltbedingungen.» Auf Basis von Studien lassen sich für einzelne Faktoren wie Temperatur, Luftfeuchte und UV-Strahlung grundsätzliche Erkenntnisse ableiten.

«Alle diese Faktoren verbessern sich im Frühjahr und im Sommer», fasst Virologe Dittmer zusammen. Es gebe also saisonale Effekte. Doch wie stark das Wetter Einfluss auf das Pandemiegeschehen nehme, dazu fehlten noch konkrete Erkenntnisse. «Wir wissen von Coronaviren, dass der R-Wert, also die Reproduktionsrate des Virus, aufgrund dieser Faktoren im Frühjahr und Sommer deutlich sinkt. Also mindestens um den Faktor 0,5, vielleicht sogar noch mehr. Und das ist schon relativ viel», erklärt Dittmer. Das vergangene Jahr habe aber auch gezeigt, dass die saisonalen Effekte nicht zu einem kompletten Verschwinden führten.

In diesem Frühling kommt den Experten zufolge noch eine weitere Unbekannte dazu: Virusmutationen. Der gewonnene Vorteil durch die saisonalen Effekte könnte von den infektiöseren Mutanten quasi «aufgefressen» werden, sagt Virologe Dittmer mit Blick auf die kommenden Monate. Die saisonalen Effekte könnten dann möglicherweise nicht dafür ausreichen, dass der R-Wert langfristig unter die Schwelle von 1 sinkt, ab der die Pandemie abflaut.

Virologin Pfänder geht davon aus, dass die wärmere Jahreszeit grundsätzlich schon dazu beitragen könne, die Übertragungsdynamik abzubremsen. Ungewissheit sieht auch sie bei den Mutanten. «Das Auftreten und die Verbreitung von Mutanten ist tatsächlich ein Faktor, der unberechenbar ist.» 

Frag die KI
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
BETA
Menü
Zeit
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
Zeit
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
Senden
SENDEN
KI
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
KI
KI
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa