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Selbstmedikation

Schnelle Hilfe bei akuter Gastritis

Die akuten Beschwerden einer Gastritis lassen sich meist rasch lindern. Das Apothekenteam kann in der Beratung aber auch wichtige Tipps geben, um erneuten Beschwerden vorzubeugen.
AutorKontaktMaria Pues
Datum 28.08.2024  07:00 Uhr

Zu viel Kaffee, Stress bei der Arbeit, aber auch ungewohnt scharf gewürzte Speisen oder der reichliche Genuss von Cocktails während einer Urlaubsreise – dies sind nur einige Anlässe, auf die die Magenschleimhaut mit einer akuten Entzündung (Gastritis) reagieren kann. Schmerzen im Oberbauch, Völlegefühl, fehlender Appetit und/oder Übelkeit (seltener auch Erbrechen) sind klassische Anzeichen dafür. Im Gegensatz dazu verläuft eine chronische Gastritis häufig ohne Symptome oder mit allenfalls leichten, unspezifischen Beschwerden.

Die häufigsten Ursachen für eine Gastritis stellen Infektionen mit dem Magenkeim Helicobacter pylori und eine Anwendung von nicht steroidalen Antirheumatika (NSAR) über einen längeren Zeitraum dar. Daher sollte auch ein Blick auf die Dauermedikation erfolgen. Diese soll nicht eigenmächtig durch den Patienten geändert werden, doch kann sie beim nächsten Arztbesuch zur Sprache kommen. Der Arzt kann dann über eine Anpassung der Medikation oder weitere Maßnahmen entscheiden.

So erhöht sich das Risiko für eine Gastritis zusätzlich, wenn neben einer NSAR-Daueranwendung auch Thrombozytenaggregationshemmer (TAH), Antikoagulanzien und/oder systemisch angewendete Glucocorticoide eingenommen werden. Auch Spironolacton kann das Risiko erhöhen. In der Diskussion sind außerdem Bisphosphonate und selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI), insbesondere in Kombination mit einem NSAR oder TAH.

Frauen häufiger und früher betroffen als Männer

Magenschleimhautreizungen gehören zu den häufigen Erkrankungen: Rund 20 Prozent der Bevölkerung sind im Laufe ihres Lebens davon betroffen. Frauen betrifft es etwas häufiger und früher als Männer. Während Frauen zumeist im Alter von 45 bis 64 Jahren erkranken, sind Männer oft erst ab einem Alter von 65 Jahren betroffen. Insgesamt steigt das Risiko mit dem Alter. Altersbedingte Veränderungen in der Magenschleimhaut stellen eine mögliche Ursache hierfür dar. Zugleich steigt mit dem Alter auch der Verbrauch an NSAR und weiteren Arzneimitteln.

Eine akute Gastritis ist in der Regel harmlos und heilt meist folgenlos aus. Bis dies erfolgt ist, plagen die Betroffenen die oben genannten Beschwerden oft in erheblichem Ausmaß. Der Wunsch nach rascher Linderung ist daher nur zu verständlich und meistens lässt er sich auch erfüllen. Hierbei haben sich medikamentöse und nicht medikamentöse Optionen bewährt.

Um weiteren Säureangriff auf die entzündete Magenschleimhaut rasch zu reduzieren, können Antazida zum Einsatz kommen. Sie lindern Sodbrennen und saures Aufstoßen, indem sie überschüssige Magensäure abpuffern. Antazida enthalten Calciumcarbonat und/oder Magnesium- und Aluminiumhydroxid. Ihre Vorteile sind ihr schneller Wirkungseintritt innerhalb weniger Minuten und ihre schützende Wirkung auf die Magenschleimhaut. Meist müssen sie jedoch mehrmals täglich angewendet werden. Zu beachten sind auch mögliche Wechselwirkungen mit anderen Arzneistoffen, sodass ein zeitlicher Abstand von zwei bis drei Stunden zwischen den Einnahmen der verschiedenen Arzneimittel liegen sollte.

Ist eine länger andauernde Wirkung gewünscht, eignen sich Protonenpumpenhemmer (PPI). Für die Selbstmedikation stehen Omeprazol und Pantoprazol zur Verfügung. Sie hemmen die Na+/K+-ATPase in den Belegzellen und damit die Säureproduktion. Da die Freisetzung und Resorption der Wirkstoffe aus den magensaftresistenten Zubereitungen eine gewisse Zeit benötigt, kann anfangs die Kombination mit einem Antazidum sinnvoll sein. Im Rahmen der Selbstmedikation ist eine Anwendung von PPI auf einen Zeitraum von zwei Wochen begrenzt. Wechselwirkungen sind unter anderem bei gleichzeitig angewendeten Arzneimitteln möglich, deren Freisetzung und Resorption pH-abhängig erfolgt.

Für die Selbstmedikation derzeit nicht verfügbar sind H2-Antihistaminika wie Ranitidin oder Famotidin. Die Zulassung von Ranitidin ruht noch immer aufgrund des Nachweises von geringen Mengen N-Nitrosodimethylamin (NDMA). Famotidin ist als Rx-Arzneimittel verfügbar.

Stehen krampfartige Oberbauchbeschwerden im Vordergrund, kommen Spasmolytika wie Butylscopolamin infrage. Bei Völlegefühl kann eine Unterstützung der Magen-Darm-Motilität sinnvoll sein. Im Rahmen der Selbstmedikation können hier Phytopharmaka-Kombinationen eingesetzt werden, zum Beispiel mit Extrakten der Bitteren Schleifenblume. Bei Blähungsbeschwerden eignet sich Kümmel, den es sowohl in Form von Teezubereitungen oder als Kapseln gibt, die Kümmelöl (in Kombination mit Pfefferminzöl) enthalten.

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