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Übernahme

Roche verlängert Angebot für Gentherapie-Spezialisten Spark

Der Schweizer Pharmakonzern Roche geht bei der geplanten Übernahme des US-Genspezialisten Spark Therapeutics erneut in die Verlängerung. Wie der Pharmakonzern am Freitag mitteilte, wird die Offerte nun bis zum 10. Dezember verlängert. Ursprünglich wäre die Frist am Montag, den 25. November, abgelaufen. Gelingt die Übernahme, wird Roche vom Nachzügler zu einem führenden Unternehmen in der Gentherapie.
dpa
PZ
22.11.2019  11:52 Uhr

Alle anderen Bedingungen des Angebots bleiben unverändert. Das Angebot wurde verlängert, um der US-Handelsbehörde FTC und der britischen Wettbewerbsbehörde CMA zusätzliche Zeit zu geben, die Prüfungen der anstehenden Übernahme abzuschließen. Die Parteien blieben der Transaktion verpflichtet und arbeiteten »kooperativ und zügig« mit FTC und CMA zusammen. Die 4,3 Milliarden Dollar (3,88 Milliarden Euro) schwere Offerte hatte Roche bereits im Februar lanciert. Roche hat die Durchführung der Übernahme schon mehrmals verschieben müssen. Neben den Wettbewerbsbehörden haben sich in den USA einige Spark-Aktionäre gegen das Angebot gestellt, weil sie es als zu gering erachten. Laut Mitteilung der Citibank an Roche sind per 21. November bislang 5,72 Millionen Spark-Aktien gültig angedient worden, was etwa 14,8 Prozent der ausstehenden Aktien entspricht. Um die Übernahme abzuschließen, ist jedoch eine Mehrheit erforderlich.

Spark Therapeutics entstand im Jahr 2013 als Ausgründung des Kinderhospitals von Philadelphia. Dieses Kinderkrankenhaus sei die »Wiege« der Gentherapie, so die schweizerische »Handelszeitung«, weil dort die Therapie zur Behandlung leukämiekranker Kinder erstmals angewendet wurde, die später von Novartis unter dem Namen Kymriah® auf den Markt kam. Nach Angaben des »Handelsblatts« beschäftigt die Firma rund 350 Mitarbeiter und machte im vergangenen Jahr rund 65 Millionen US-Dollar (58,7 Millionen Euro) Umsatz. Roche biete je Aktie 114,50 US-Dollar (103,40 Euro), das entspreche einem Zuschlag von mehr als 120 Prozent gegenüber dem Schlusskurs vom vergangenen Freitag. 

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