Risankizumab versus Secukinumab |
Carolin Lang |
11.02.2020 13:50 Uhr |
Die Psoriasis ist eine immunvermittelte entzündliche Erkrankung, die neben der Haut auch andere Organe betreffen kann. / Foto: Adobe Stock/IIIRusya
Secukinumab (Cosentyx® von Novartis) ist ein Interleukin (IL)-17A-Inhibitor. Das Zytokin IL-17A ist bei Plaque-Psoriasis-Patienten hochreguliert und an der Pathogenese der chronisch-entzündlichen Erkrankung beteiligt. Secukinumab hemmt selektiv IL-17A und wirkt dadurch entzündungshemmend und immunmodulierend. Risankizumab (Skyrizi™ von Abbvie) hingegen ist ein Interleukin-23 (IL-23)-Antikörper. Auch IL-23 trägt zum Entzündungsgeschehen der Schuppenflechte bei. Es aktiviert eine bestimmte Subpopulation von T-Zellen (TH1 und TH17), die TNF-α-vermittelt die Entzündung bei Psoriasis triggern.
Eine multizentrische, randomisierte und offene Phase-III-Studie des Herstellers Abbvie verglich nun beide Antikörper miteinander. Dazu bekamen die Probanden entweder Risankizumab 150 mg (n = 164) subkutan verabreicht, einmal zu Studienbeginn, einmal 4 Wochen später und danach alle zwölf Wochen oder Secukinumab 300 mg (n = 163) subkutan zu Studienbeginn, in Woche 1, 2, 3 und 4 und danach alle vier Wochen.
Die primären Endpunkte der Studie waren die Nichtunterlegenheit von Risankizumab in Woche 16 und die Überlegenheit in Woche 52 im Hinblick auf den Prozentsatz der Patienten, die eine Reduzierung ihres PASI um 90 Prozent erreicht haben (PASI 90). PASI steht für Psoriasis Area and Severity Index und ist ein etabliertes Maß zur Beurteilung des Verbesserungsgrades. Eine PASI-90-Reduktion entspricht einer Symptomverbesserung der Haut um 90 Prozent vom Ausgangswert. In Woche 16 erreichten 74 Prozent der Patienten unter Risankizumab PASI 90. Das waren 8 Prozent mehr als unter Secukinumab. In Woche 52 waren es 30 Prozent mehr, die PASI 90 erreichten. Die drei sekundären Endpunkte PASI 75, PASI 100 und ein sPGA (Static Physicians Global Assessment)-Score von (nahezu) erscheinungsfrei sollten in Woche 52 erreicht werden.
Risankizumab erreichte alle primären und sekundären Endpunkte und war Secukinumab somit überlegen. Zudem kam es unter Risankizumab zu signifikant höheren Raten erscheinungsfreier Haut, meldet Abbvie. Das Sicherheitsprofil beider Wirkstoffe war vergleichbar. Die häufigsten unerwünschten Wirkungen waren Nasopharyngitis, Infektionen der oberen Atemwege, Kopfschmerzen, Gelenkschmerzen und Diarrhö.
Risankizumab|Skyrizi™ | Secukinumab|Cosentyx® |
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Markteinführung: 06/2019 | Markteinführung: 06/2015 |
Hersteller: Abbvie | Hersteller: Novartis |
Zulassung zur Behandlung erwachsener Patienten mit mittelschwerer bis schwerer Plaque-Psoriasis, die für eine systemische Therapie infrage kommen. | Zulassung unter anderem zur systemischen Erstlinientherapie von Erwachsenen mit mittelschwerer bis schwerer Plaque-Psoriasis. |
Interleukin-23 (IL-23)-Antikörper | Interleukin (IL)-17A-Inhibitor |
Applikation: subkutane Injektion | Applikation: subkutane Injektion |
Dosierschema: Die empfohlene Dosis beträgt 150 mg (zwei 75-mg-Injektionen), verabreicht in Woche 0, Woche 4 und danach alle zwölf Wochen. | Dosierschema: Bei Plaque-Psoriasis beträgt die empfohlene Dosis 300 mg (zwei 150-mg-Injektionen) in den Wochen 0, 1, 2, 3 und 4, gefolgt von monatlichen Erhaltungsdosen. |