Prävention schenkt Lebensjahre |
Die kardiovaskuläre Prävention kann für einige Patienten bedeuten, täglich mehrere Arzneimittel einnehmen zu müssen. »Das kann auf Unverständnis stoßen, da Risikofaktoren wie ein hoher Blutdruck nicht weh tun und dem Patienten dadurch keinen unbedingten Handlungsbedarf signalisieren«, sagt Laufs. Eine gute Betreuung durch das Apothekenteam könne die Adhärenz verbessern; vorteilhaft sind die modernen Kombinationspräparate. Gerade für ältere Patienten ist es eine große Stütze, wenn die Apotheke die Tabletten patientenindividuell zusammenstellt. Apotheker können sich zudem verstärkt bei Screening-Untersuchungen engagieren und Blutdruck und bestimmte Blutwerte bestimmen.
Nicht zuletzt können sie ermutigen, die Medikamente wirklich anzuwenden. Um zu überzeugen, kann die Sichtweise von Laufs helfen: »Von der Evolution aus gesehen müssen wir gar nicht so alt werden. Wir haben gut verträgliche Medikamente, die durch Kontrolle der Risikofaktoren das Leben verlängern.« Adhärenz sollte also mehr als eine lästige Pflicht sein.
Nicole Schuster studierte zwei Semester Medizin, dann Pharmazie und Germanistik in Bonn und später in Düsseldorf. Während ihres Studiums machte sie Praktika bei verschiedenen wissenschaftlichen Verlagen. Nach dem Zweiten Staatsexamen und der Approbation 2010 absolvierte Schuster ein Aufbaustudium in Geschichte der Pharmazie in Marburg und wurde 2016 mit ihrer Dissertation »Traditionelle pflanzliche Febrifuga als moderne Phytopharmaka« zum Doktor der Naturwissenschaften promoviert. Die PZ-Leser kennen Schuster als Autorin zahlreicher Fachbeiträge.