Pharmazeutische Zeitung online Avoxa
whatsApp instagram facebook bluesky linkedin xign
Herzenssache

Prävention schenkt Lebensjahre

Die aktualisierte europäische Leitlinie zur kardiovaskulären Prävention empfiehlt einen individualisierten und praxisnahen Ansatz. Die gesteckten Ziele sollen die Patienten nicht überfordern und die Adhärenz verbessern.
AutorKontaktNicole Schuster
Datum 27.03.2022  08:00 Uhr

Diabetes: Metformin als Erstlinientherapie

Bei Patienten mit Typ-2-Diabetes ist zu bedenken, dass diese oft mehrere kardiovaskuläre Risikofaktoren einschließlich Dyslipidämie und Bluthochdruck haben. Grundlage der Behandlung ist auch hier eine nicht medikamentöse Basistherapie.

Das traditionelle Diabetesmedikament Metformin empfehlen die Autoren der europäischen Leitlinie weiterhin als Erstlinientherapie für Personen ohne manifeste atherosklerotische Herz-Kreislauf-Erkrankung. Bei einer bestehenden Erkrankung werden SGLT2-Inhibitoren und GLP-1-Rezeptoragonisten empfohlen, die nachweislich kardiovaskuläre und/oder kardiorenale Ereignisse reduzieren. Auch für Patienten, die bereits Organschäden durch den Diabetes haben, sind diese Arzneistoffgruppen vorteilhaft, bei Nierenschäden und HFrEF speziell SGLT2-Hemmer (1, 22).

Als Ziel-HbA1c zur Reduktion des CVD-Risikos und von mikrovaskulären Komplikationen gibt die ESC-Leitlinie einen Wert unter 7,0 Prozent (53 mmol/mol) für die Mehrheit der Erwachsenen mit Typ-1- oder Typ-2-Diabetes vor. Die Autoren der deutschen Nationalen Versorgungsleitlinie Diabetes plädieren hingegen dafür, individualisierte Therapieziele festzulegen, und sprechen von einem HbA1c-Zielbereich zwischen 6,5 und 8,5 Prozent. Sie gründen das darauf, dass eine »normnahe« Blutzuckereinstellung mit einem Langzeitwert zwischen 6,4 und 7,2 Prozent nur geringe Vorteile bringe, aber die Rate an Hypoglykämien sowie schwerwiegenden unerwünschten Ereignissen ansteige (22, 23).

Lipide: Weniger ist mehr

Erhöhte Werte an LDL-Cholesterol (LDL-C) und anderen Apolipoprotein-B-(ApoB-)haltigen Lipoproteinen zählen zu den Hauptursachen für ASCVD. Zur Risikoabschätzung bestimmen Ärzte in der klinischen Praxis in der Regel den Plasma-LDL-Wert.

Die Autoren der Präventionsleitlinie plädieren für eine zielwertorientierte Lipidtherapie nach individuell festgelegten LDL-Zielen und dem Grad des kardiovaskulären und renalen Risikos (Tabelle 2). Bei geringerem Risiko ist ein Wert unter 116 mg/dl anzupeilen, bei moderatem Risiko unter 100 mg/dl, bei hohem Risiko unter 70 mg/dl und bei sehr hohem Risiko unter 55 mg/dl. Bei hohem und sehr hohem Risiko ist zudem eine Senkung mindestens um die Hälfte des Ausgangswerts empfehlenswert (1).

Besonders wichtig ist die Lipidtherapie für Menschen mit familiärer Hyperlipoproteinämie (FH). Bei dieser Krankheit sind Rezeptoren defekt, sodass weniger oder im Extremfall gar kein LDL-Cholesterol zum Abbau in die Zellen transportiert werden kann (24). Unbehandelt entwickeln Männer und Frauen mit heterozygoter FH häufig bereits vor dem Alter von 55 oder 60 Jahren eine KHK. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung können dem entgegenwirken. Die Prävalenz der FH in der Bevölkerung wird auf 1/200 bis 250 geschätzt. Nur ein kleiner Teil der Patienten wird erkannt und angemessen behandelt (25).

Bevor der Arzt eine Therapie einleitet, sollte er sekundäre Hyperlipoproteinämien ausschließen. Diese treten bei bestimmten Grunderkrankungen auf und normalisieren sich, wenn die auslösende Krankheit adäquat behandelt wird. Sekundäre Hyper- und Dyslipidämien können sich unter anderem infolge von Diabetes, Hypothyreose, Nieren- oder Lebererkrankungen, Alkoholabusus, in der Schwangerschaft, aber auch unter Einnahme von Steroidhormonen und Arzneimitteln wie Betablockern oder Thiaziddiuretika entwickeln (26).

Frag die KI
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
BETA
Menü
Zeit
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
Zeit
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
Senden
SENDEN
KI
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
KI
KI
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa