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Phoenix übernimmt McKesson-Geschäfte

Grünes Licht von der Wettbewerbsbehörde: Wie die Phoenix Gruppe am heutigen Mittwoch mitteilte, durfte sie zum 31. Oktober Teile des US-Konkurrenten McKesson Europe schlucken. Damit baut sie ihre Stellung in Europa weiter aus.
Jennifer Evans
02.11.2022  14:00 Uhr

Der Deal ist in trockenen Tüchern. Der Großhändler Phoenix kaufte zu Ende Oktober gleich mehrere Landesgesellschaften von McKesson Europe (ehemals Celesio). Konkret geht es um Unternehmen in Belgien, Frankreich, Irland, Italien, Portugal und Slowenien sowie ein Shared Service Centre in Litauen, die deutsche Recucare GmbH, McKessons Europazentrale in Stuttgart und die Minderheitsbeteiligung am Gemeinschaftsunternehmen Brocacef Groep in den Niederlanden.

»Mit der erfolgreichen Übernahme vollziehen wir die größte Akquisition der Unternehmensgeschichte«, so Sven Seidel, Vorstandsvorsitzender der Phoenix Group. Durch die geografisch und operativ breitere Aufstellung rücke das Unternehmen noch näher an seine Kunden und Patienten heran, betonte er. Zum Kaufpreis machte Phoenix keine Angaben.

Position in Europa weiter stärken

Die Transaktion bedeutet für Phoenix neue Gesundheitsmärkte in Belgien, Irland, Portugal und Slowenien und einen Ausbau bestehender Aktivitäten in Frankreich und Italien. Nach eigenen Angaben baut das Mannheimer Familienunternehmen mit diesem Schritt seine Stellung als europaweit führender Pharmagroßhändler, Apothekenbetreiber und Dienstleister für die pharmazeutische Industrie aus. Derzeit sind mehr als 17.000 Apotheken in 18 Ländern Teil des Kooperations- und Partnerprogramms.

Die EU-Kommission hatte den Zusammenschluss schon vor längerer Zeit genehmigt, allerdings ließen sich die französischen Kartellbehörden mit der Zustimmung noch Zeit. Der Umsatz des Mannheimer Konzerns lag im Geschäftsjahr 2021/22 bei knapp 32 Milliarden Euro. Expertenschätzungen zufolge wird Phoenix mit der Übernahme noch einmal 10 Milliarden Euro hinzugewinnen.

Wie der Großhändler mitteilte, will er die von McKesson lokal etablierten Marken im Pharmagroß- und Apothekeneinzelhandel vorerst weiterführen. Der Standort Stuttgart soll als als IT-Hub bleiben, während andere zentrale Funktionen am Mannheimer Hauptsitz landen sollen.

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