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Phoenix-Jahresbilanz

Jede zweite Großhandelsbestellung unvollständig geliefert

Der Mannheimer Pharmagroßhändler Phoenix konnte im Geschäftsjahr 2022/23 Umsatz und Gewinn laut heute veröffentlichter Jahresbilanz deutlich steigern. Doch noch immer sei das Lieferengpass-Management herausfordernd.
Melanie Höhn
23.05.2023  14:05 Uhr
Jede zweite Großhandelsbestellung unvollständig geliefert

Für das im Januar beendete Geschäftsjahr 2022/23 konnte der Pharmagroßhändler Phoenix Umsatz und Gewinn deutlich steigern, wie das Unternehmen heute in seiner Jahresbilanz verkündete. Der Konzern verbuchte beim Umsatz ein Plus von mehr als 18 Prozent auf rund 36,3 Milliarden Euro. Das Ergebnis vor Steuern wuchs hingegen mit gerade einmal 0,6 Prozent kaum auf 299,8 Millionen Euro. Unterm Strich blieben 269,8 Millionen Euro (plus 27,5 Prozent). 

Mehrkosten bei Transport und Energie

Im aktuellen Berichtsjahr habe sich die »Performance bei Umsatz und Ergebnis trotz deutlicher Kostensteigerungen etwa bei Transport und Energie erneut als robust gezeigt«, sagte Sven Seidel, Vorsitzender des Vorstands der Phoenix Group. Auch vor dem Hintergrund anhaltender Lieferengpässe, Inflation, steigenden Personalkosten und einem unsicheren wirtschaftlichen Umfeld sei es als »solides Geschäftsjahr« zu verbuchen. Zudem habe die Übernahme von Teilen von McKesson Europe »zusätzlichen Rückenwind« gegeben. Damit sei dem Pharmagroßhändler die größte Akquisition in seiner Unternehmensgeschichte gelungen. »Mit der Akquisition haben wir einen Meilenstein erreicht und zugleich eine wichtige Weiche für die Zukunft des Unternehmens gestellt. Bei auftretenden Marktveränderungen steht die Phoenix Group operativ und geografisch jetzt auf noch breiteren Füßen«, so Seidel weiter.

Damit hat das Unternehmen neue Gesundheitsmärkte in Belgien, Irland, Portugal, Slowenien erschlossen sowie seine Marktstellung in Frankreich und Italien ausgebaut. »Das stärkt unsere Position als europaweit größter und führender Pharmagroßhändler, Apothekenbetreiber und Dienstleister für die Pharmaindustrie in jetzt 29 Ländern«, so Seidel weiter. Für die europäischen Kunden sei es ein »fließender und nicht wahrnehmbarer« Übergang. Für die Phoenix Group bedeutet das: 8500 neue Mitarbeiter, 66 zusätzliche Logistikstandorte und 410 zusätzliche Apotheken.

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