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Stiftung Warentest

Pharmahersteller mauern bei Produktionsbedingungen

Viele Arzneistoffe werden in Fernost hergestellt. Wie sorgen Pharmakonzerne im Ausland für gute Qualität und unter welchen Arbeits- und Umweltbedingungen werden die Medikamente produziert? Auf eine Befragung erhielt die Stiftung Warentest nur spärliche Antworten der Hersteller.
Anne Orth
22.07.2022  12:00 Uhr

Keine oder nur allgemeine Auskünfte

Drei der Originalhersteller – Berlin-Chemie, Pfizer und Sanofi – lieferten nach Angaben der Stiftung keinerlei Informationen. MSD und Novartis gaben nur kurze allgemeine Auskünfte. MSD, das nach dem Produktionsort von Januvia-Filmtabletten befragt wurde, die bei Typ-2-Diabetes zum Einsatz kommen, gab an, dass der Mutterkonzern Merck Mitglied der »Pharmaceutical Supply Chain Initiative« (PSCI) sei. Diese habe Prinzipien für globale Lieferketten in der Pharmaindustrie entwickelt, auch zu Arbeit und Umwelt. Was die PSCI-Mitgliedschaft konkret für den angefragten Wirkstoff Sitagliptin bedeute, schrieb MSD nicht. Novartis gab an, dass der Konzern weltweit ein Netzwerk an Produktionsstandorten habe. Bezüglich Qualität, Arbeitssicherheit und Umweltschutz würden überall die gleichen Standards gelten wie an Standorten des Konzerns in Deutschland. Auch der Generikahersteller Hexal mit 4.000 Beschäftigten in Deutschland hielt sich bedeckt.

Regelmäßige Audits

Am kooperativsten erwiesen sich laut Stiftung Warentest vier der befragten Generikahersteller. Demnach gaben Aliud Pharma, AbZ-Pharma und Ratiopharm an, dass sie bei Zulieferern auf Qualität achten, etwa durch regelmäßige Audits. Damit erfüllten sie ihre gesetzlichen Pflichten, was die Güte der Produktion betrifft. Zu Arbeits- und Umweltbedingungen an ausländischen Produktionsstandorten äußerten auch diese Hersteller sich entweder nicht oder nur sehr allgemein.

Einer der Generikahersteller – 1A Pharma – teilte nach Angaben der Stiftung mit, der angefragte Wirkstoff stamme aus Deutschland und den USA. Mehr Angaben musste er entsprechend der Anfrage nicht machen und wollte es auch nicht. Die angefragte Arznei sei ein Betäubungsmittel und verschreibungspflichtig. Da sei es ohnehin kritisch, die Informationen zur Verfügung zu stellen, da die Entscheidung bei solchen Medikamenten der Arzt fällen müsse. Ähnlich äußerte sich laut Stiftung Warentext Hexal.

Bisher wenig Regeln zu Sozial- und Umweltstandards

Hinsichtlich der pharmazeutischen Qualität gibt es Regeln, die Zulieferer in der Produktion einhalten müssen. Um die Einhaltung von Umweltstandards gehe es dabei aber kaum, kritisiert die Stiftung Warentest. So zeigten Studien, dass Gewässer in der Nähe indischer und chinesischer Pharmafabriken oft mit Antibiotika belastet seien. Über die Arbeitsbedingungen in chinesischen und indischen Pharmafirmen lasse sich wenig herausfinden.

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