Pharmahersteller mauern bei Produktionsbedingungen |
Der Artikel in der aktuellen Ausgabe von »Test« zeige nur eine schmale Stichprobe aus einer Vielzahl pharmazeutischer Unternehmen, bemängelt vfa-Forschungssprecher Rolf Hömke auf Nachfrage der Pharmazeutischen Zeitung. Hömke wies auf die »Pharmaceutical Suply Chain Initiative« (PSCI) hin. In dieser Initiative hätten sich 63 Pharma-Unternehmen zusammengeschlossen. Die PSCI habe Prinzipien hinsichtlich Arbeitsbedingungen, Umweltverantwortung und anderer Aspekte festgelegt, auf deren Durchsetzung die Mitglieder in ihren Lieferketten hinarbeiteten.
vfa-Sprecher Hömke informierte auch über die Gruppe der »Antimicrobial Resistance (AMR) Roadmap Companies«, die speziell für die Antibiotikaproduktion einen Plan zur Verbesserung der Situation verfolge. Dieser sehe unter anderem Audits in den Produktionsstätten und eine umweltgerechte Verarbeitung fester Produktionsabfälle vor. Zu den Mitgliedern der AMR Industry Alliance gehörten unter anderem AstraZeneca, Roche, GSK, Johnson & Johnson, Merck & Co. Inc., Novartis, Pfizer, Sanofi und Shionogi. Der Verband Pro Generika äußerte sich auf Nachfrage der PZ nicht zu den Untersuchungsergebnissen der Stiftung Warentest.
Was die Einhaltung von Sozial- und Umweltstandards bei der Produktion im Ausland angeht, kann laut Stiftung Warentest das Lieferkettengesetz etwas bringen, das ab 1. Januar 2023 gilt. Dann seien in Deutschland tätige Unternehmen verpflichtet, Sorgfaltspflichten in ihren Lieferketten nachzukommen. Sie müssten etwa regelmäßig überprüfen, ob Zulieferer Menschenrechte verletzen oder die Umwelt schädigen – und wenn nötig Abhilfe schaffen. Das Gesetz betreffe auch Pharmaunternehmen ab einer bestimmten Größe. Als Richtschnur gelten nach Angaben der Stiftung 3.000 Beschäftigte in Deutschland.