Optionen in der Selbstmedikation |
Protonenpumpenhemmer (PPI), die es in niedriger Dosierung und für eine kurzzeitige Anwendung im Rahmen der Selbstmedikation gibt (etwa Omeprazol-Generika, Pantozol® Control oder Nexium® Control), setzen sowohl die basale als auch induzierte Säureproduktion in den Belegzellen herab und ermöglichen so eine zwar später einsetzende, aber deutlich länger anhaltende Linderung der Beschwerden. Anders als Antacida dürfen PPI-Tabletten nicht zerkaut oder zerkleinert werden, da es sich um magensaftresistente Zubereitungen handelt. Auch hier sind Wechselwirkungen mit Arzneistoffen möglich, deren Resorption pH-abhängig erfolgt, zum Beispiel Proteasehemmer zur Behandlung einer HIV-Infektion oder systemisch angewendeten Azol-Antimykotika.
Und in der Schwangerschaft? Laut Embryotox, der Website des Pharmakovigilanz- und Beratungszentrums für Embryonaltoxikologie der Berliner Charité, können sowohl Antacida als auch Omeprazol und Pantoprazol eingesetzt werden. Die Leitlinie »Gastroösophageale Refluxkrankheit und eosinophile Ösophagitis« rät zu einem gestuften Vorgehen: Allgemeinmaßnahmen, Antacidum, Alginat, Sucralfat, PPI.
Dauern die Beschwerden länger als zwei Wochen an oder verschlechtern sie sich trotz Selbstmedikation, sollte zum Arztbesuch geraten werden. Das gilt auch bei unfreiwilligem Gewichtsverlust, blutigem Erbrechen oder bei schwarz verfärbtem Stuhl. Auch bei Nieren- oder Leberfunktionsstörungen und bei Patienten, die regelmäßig Schmerzmittel einnehmen, sollte von einer Selbstmedikation abgeraten werden.