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Untervariante

Omikron-Subtyp BA.2 unter Beobachtung

In Dänemark, Großbritannien und einigen anderen Ländern verbreitet sich eine Untervariante der Coronavariante Omikron mit der Bezeichnung BA.2. Noch ist zu ihren Eigenschaften wenig bekannt. Britische Forscher fürchten, sie könnte aber noch leichter übertragbar sein als die ursprüngliche Omikron-Linie.
Christina Hohmann-Jeddi
25.01.2022  17:00 Uhr

Die Omikron-Variante hat nach ihrer Entdeckung nur wenige Wochen gebraucht, um sich weltweit durchzusetzen. Von ihr sind drei Unterformen bekannt: BA.1, BA.2 und BA.3. Bislang war die erstgenannte am stärksten vertreten, doch seit einiger Zeit steigt der Anteil von BA.2. Von der Weltgesundheitsorganisation heißt es dazu: »Die BA.2-Linie, die sich von BA.1 in einigen Mutationen, auch im Spike-Protein, unterscheidet, verbreitet sich in vielen Ländern.« Die Eigenschaften der Untervariante, vor allem Immunflucht und Virulenz, sollten »unabhängig von und im Vergleich zu denen von BA.1 priorisiert erforscht werden«.

In Dänemark macht BA.2 inzwischen fast die Hälfte der sequenzierten Omikron-Viren aus. Das meldete das Statens Serum Institut in Kopenhagen am 20. Januar. Der BA.2-Anteil stieg demnach von 20 Prozent in der Kalenderwoche 52 des vergangenen Jahres auf etwa 45 Prozent in der zweiten Januarwoche 2022. Im selben Zeitraum sei der BA.1-Anteil gefallen. Aus anderen Ländern wie Großbritannien, Norwegen und Schweden werde ebenfalls ein Anstieg der Subvariante, wenn auch ein geringerer, gemeldet, informierte das Institut. Auch in Indien und Singapur wurden relevante Anteile von BA.2 entdeckt.

Die beiden Untervarianten von Omikron unterscheiden sich in einigen Mutationen in wichtigen Bereichen – der Unterschied zwischen BA.1 und BA.2 sei größer als der zwischen dem Corona-Wildtyp (Wuhan-Variante) und der Alpha-Variante, heißt es in der Mitteilung des Instituts. Dies könne zu unterschiedlichen Eigenschaften wie Infektiosität und Pathogenität führen. Bislang gebe es keine Hinweise, dass sich die Eigenschaften von BA.1 und BA.2 unterscheiden, doch das Statens Serum Institut werde dies weiter untersuchen. Derzeit arbeite es daran, die Untervariante anzuzüchten, um Neutralisationsassays durchführen zu können. Erste Analysen zeigten keinen Unterschied in der Rate der Krankenhauseinweisungen.

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