Oft spät erkannt |
Als beeinflussbare Risikofaktoren gelten Rauchen, Alkoholkonsum und Stress. Die Ernährung scheint ebenfalls eine Rolle zu spielen. So gibt es Hinweise darauf, dass der Verzehr von viel Obst und Gemüse das Magenkrebsrisiko reduziert, während tierische Produkte – vor allem verarbeitetes und gegrilltes Fleisch – das Risiko erhöhen. Gleiches gilt für stark gesalzene und gepökelte Produkte.
In Studien hatten Personen mit der höchsten Aufnahme an stark gesalzenen Speisen ein um 70 Prozent höheres Risiko für ein Magenkarzinom als solche mit der geringsten Rate an gesalzener Nahrung (6). Man geht davon aus, dass Salz die Magenschleimhaut schädigt und zu Entzündungen führt, die die Karzinombildung begünstigen. Die bei der Verarbeitung von Fleisch eingesetzten Nitrat- und Nitritsalze bilden bereits beim Erwärmen oder später im Magen stark krebserregende Nitrosamine. Durch scharfes Anbraten entstehen im Fleisch hohe Temperaturen, wodurch sich kanzerogene heterozyklische aromatische Amine sowie polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe bilden (6).
Die vielfach vermutete Risikosteigerung durch dauerhaft eingenommene PPI konnte bisher nicht belegt werden (2).
Einer aktuellen Untersuchung zufolge könnte auch das orale Mikrobiom die Tumorentstehung beeinflussen. Dies legen die Ergebnisse einer prospektiven Analyse der Nurses’ Health Study mit 98.459 Frauen und der Health Professionals Follow-up-Study mit 49.685 Männern nahe (7). Eine chronische Zahnfleischentzündung (Parodontitis) ging mit einem um 52 Prozent erhöhten Risiko für Magenkarzinom und einem um 43 Prozent höheren Risiko für Speiseröhrenkarzinom einher. Hatten die Menschen bereits mindestens zwei Zähne aufgrund der Parodontitis verloren, wiesen sie ein um 68 oder 59 Prozent erhöhtes Risiko für ein Magen- oder Speiseröhrenkarzinom auf, verglichen mit Personen ohne Entzündung.
In frühen Stadien verursacht Magenkrebs kaum Beschwerden. Appetitlosigkeit und Gewichtsabnahme können erste unspezifische Anzeichen sein. / Foto: Adobe Stock/rainbow33
In frühen Stadien verursachen Magenkarzinome meist keine Symptome. Diese treten erst auf, wenn das Karzinom größer geworden ist (lokal fortgeschritten).
Bei den folgenden Alarmsymptomen sollte das Apothekenpersonal einen Arztbesuch empfehlen: fortschreitende oder wiederholt auftretende (rezidivierende) Schluckstörung (Dysphagie), gastrointestinale Blutungen, unklare Gewichtsabnahme, wiederholtes Erbrechen, rezidivierende Aspirationspneumonie (Lungeninfektion durch Einatmen von Sekreten aus dem Mund und/oder Mageninhalt), Appetitlosigkeit, Teerstühle und unklare Eisenmangelanämie, die infolge der gastrointestinalen Blutung auftreten kann (2).
Bei Verdacht auf ein Magenkarzinom wird der Arzt eine endoskopische Untersuchung der Speiseröhre (Ösophagus) und des Magens veranlassen und Biopsien entnehmen. Dies ermöglicht eine sichere Diagnose.