Numerus Clausus für Pharmazie und Medizin soll fallen |
dpa |
PZ |
20.03.2019 12:08 Uhr |
Frankreich will den Numerus Clausus durch eine anspruchsvolles Auswahlverfahren ersetzen und damit die Kompetenz-Vielfalt erhöhen und 20 Prozent mehr Ärzte ausbilden. / Foto: Fotolia/Gerhard Seybert
Die Abgeordneten votierten mit 74 zu 4 Stimmen dafür, dass die Zugangsbeschränkung für das Pharmazie- und Medizinstudium ab dem Jahr 2020 wegfällt. Diese Reform werde eine größere Vielfalt an Profilen unter den Studenten fördern, Brücken zwischen den Studiengängen bauen und die Erhöhung der Studentenzahl fördern, teilte Gesundheitsministerin Agnès Buzyn mit. »Das Abschaffen des Numerus Clausus ist eine Maßnahme des gesunden Menschenverstands«, schrieb sie auf Twitter.
»Der gesamte Prozess wird anspruchsvoll und selektiv bleiben, um ein hohes Maß an Kompetenz für zukünftige Angehörige des Gesundheitswesens zu gewährleisten«, heißt es in dem Gesetzentwurf über das Auswahlverfahren zum Studium. Betroffen sind unter anderem die Studiengänge Medizin, Pharmazie und Zahnheilkunde. Ziel ist es, die Zahl der ausgebildeten Ärzte um 20 Prozent zu erhöhen und so mehr Ärzte in die ländlichen Regionen zu bringen.
In Deutschland gehören Medizin, Tier- und Zahnmedizin sowie Pharmazie zu den Fächern mit einer zentralen Studienplatzvergabe. Wer Arzt werden möchte, braucht sehr gute Schulnoten und muss oft trotzdem mit Wartesemestern rechnen. Bislang hat nur Nordrhein Westfalen (NRW) eine »Landarztquote« unter Umgehung des NC beschlossen. Hier liegt die Intention nicht in der Förderung der Profilvielfalt der Bewerber, sondern vorrangig in der Verpflichtung der angehenden Mediziner, mindestens 10 Jahre in einer unterversorgten ländlichen Region in NRW zu arbeiten.