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Generalversammlung in Essen

Noweda steigert Umsatz um 4 Prozent

Trotz Pandemie liefen die Geschäfte der Noweda-Gruppe »sehr solide«. Die Ergebnisse stellte die Apothekergenossenschaft am gestrigen Mittwoch bei der 83. Generalversammlung vor. Auch kündigte der Vorstand an, den Kampf um das E-Rezept aufnehmen zu wollen, und freute sich über den Zuwachs an Mitgliedern.
Jennifer Evans
18.11.2021  17:00 Uhr

Angesichts der knappen Impfstoffe sowie wechselnder politischer Vorgaben hat der Aufwand für die Noweda-Gruppe im Geschäftsjahr 2020/2021 stark zugenommen. Das betonten der Vorstand und Aufsichtsrat der Essener Apothekergenossenschaft am gestrigen Mittwoch bei der digitalen Generalversammlung. Trotz allem erzielte Noweda demnach ein Umsatzplus von mehr als 4 Prozent. Dieser liegt nun bei rund 8,2 Milliarden Euro. Laut Noweda-Vorstandschef Michael Kuck überschritten die Umsätze damit erstmals die Marke von 8 Milliarden Euro. Zum Vergleich: Der deutsche Markt ist im selben Zeitraum um 3,13 Prozent gewachsen. Damit liege die Noweda 1,17 Prozentpunkte oberhalb des Markts, hieß es. Und auch die Bilanzsumme der Genossenschaft hat sich gut entwickelt: Diese ist von 1,5 Milliarden Euro auf 1,59 Milliarden Euro gestiegen. 

Die positive Entwicklung der Noweda zahlt sich auch für die Mitglieder aus: Sie erhalten eine Dividende in Höhe von 7,23 Prozent (brutto 8,5 Prozent) auf die Grundanteile sowie 8,5 Prozent (brutto 10 Prozent) auf die freiwilligen Anteile. Auch mit Blick auf das laufende Geschäftsjahr zeigte sich Kuck »vorsichtig optimistisch«, die Unternehmensziele erreichen zu können. Er versprach, die Genossenschaft werde künftig auf jeden Fall »alle Möglichkeiten haben, um denen, die an die Rezepte der Vor-Ort-Apotheken ran wollen, auf Augenhöhe zu begegnen«. Damit meint er natürlich den Versandhandel aus dem EU-Ausland.

Besonders freute sich der Vorstandschef über die 266 Apothekerinnen und Apotheker, die sich im vergangenen Geschäftsjahr der Genossenschaft angeschlossen haben. Die aktuelle Mitgliederzahl liege damit bei 9341, berichtete er und wertete dies als »ein starkes Signal«. In diesem Zusammenhang hob Kuck den Einsatz der Apotheken während der Coronavirus-Krise hervor und lobte, wie »leistungsfähig, flexibel und resilient das dicht gesponnene Netz der Apotheken und des Großhandels ist – und das bei höchster Belastung«. Ohne sie wäre ein Ende dieser Pandemie noch lange nicht absehbar. »Apotheken können Krise«, so seine Bilanz.

Jetzt müsse nur die Politik dafür sorgen, dass die Situation auch so bleibe. »Unsere neue Regierung muss es als ihren fundamentalen Auftrag begreifen, die soziale Infrastruktur unserer beispielhaften Apothekenlandschaft mit allen Kräften zu schützen und zu fördern«, forderte Kuck, denn etwas Sorgen bereiten ihm offenbar die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Damit meinte er vor allem die gestiegenen Energiekosten sowie den möglichen Anstieg des Mindestlohns im kommenden Geschäftsjahr von 9,82 Euro auf dann 12 Euro.

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