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Covid-19-Impfstoff

Novavax bald nur für medizinisches Personal?

Erste Gesundheitsministerinnen und -minister der Bundesländer sprechen sich dafür aus, dass der bald gelieferte Covid-19-Impfstoff von Novavax zunächst nur bei medizinischem Personal verimpft wird. Hintergrund sind vorerst knappe Lieferungen des proteinbasierten Impfstoffs. Der Bund sieht dies derzeit aber anders.
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AutorKontaktPZ
Datum 20.01.2022  17:00 Uhr

Covid-19-Impfungen mit dem Präparat des US-Herstellers Novavax sollen nach Ansicht des nordrhein-westfälischen Gesundheitsministers Karl-Josef Laumann (CDU) bei einer großen Nachfrage zuerst im Gesundheitswesen angeboten werden. Der Impfstoff könnte gerade im Gesundheitsbereich eine Brücke für den einen oder anderen sein, der sich bisher noch nicht hat impfen lassen, sagte Laumann am Mittwoch in Düsseldorf im Gesundheitsausschuss des Landtages. »Deswegen ist mein Bestreben auch zusammen mit anderen Landes-Gesundheitsministern, wenn dieser Impfstoff am Anfang knapp sein sollte, dass wir diesen Impfstoff dann zunächst auch einmal priorisiert in den Einrichtungen des Gesundheitswesens einsetzen«, erklärte er vor den Abgeordneten.

Bundesgesundheitsminister Professor Karl Lauterbach (SPD) hatte am 14. Januar angekündigt, dass Impfungen mit Novavax voraussichtlich Ende Februar in Deutschland starten können. Die erste Lieferung von 1,75 Millionen Dosen soll ab dem 21. Februar zur Verfügung stehen. Der neue Covid-19-Impfstoff soll auch in Brandenburg zunächst nur für Pflegekräfte und medizinisches Personal zum Einsatz kommen. Zuerst sollten diejenigen berücksichtigt werden, für die ab Mitte März eine Impfpflicht gilt, sagte Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) am heutigen Donnerstag in der Fragestunde des Landtags. Auch eine Impfung von besonders gefährdeten Menschen solle Vorrang haben.

Am 21. Januar erklärte ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums im Rahmen der Bundespressekonferenz allerdings auf Nachfrage der PZ, dass es hierzu derzeit keine bundesweiten Überlegungen gibt. Demnach haben einige Bundesländer andere Vorstellungen als der Bund, wo der neue Impfstoff zunächst eingesetzt werden soll.

Das Mittel von Novavax namens Nuvaxovid® wurde kürzlich als fünfter Covid-19-Impfstoff in der EU zugelassen. Zwei Dosen werden im Abstand von etwa drei Wochen gespritzt. Es handelt sich um einen proteinbasierten Impfstoff. Die Effektivität zum Schutz vor symptomatischen Infektionen wurde von der EU-Arzneimittelbehörde EMA mit rund 90 Prozent angegeben. Experten wiesen darauf hin, dass man über den neuen Impfstoff noch nicht so viel wisse wie über die anderen Präparate, die bereits länger breit angewendet werden.

Schwierige Umsetzung der Impfpflicht

Die ab Mitte März bundesweit geltende einrichtungsbezogene Impfpflicht soll von den bereits stark belasteten kommunalen Gesundheitsämtern umgesetzt werden. »Im Grunde hat man das jetzt alles wunderbar auf die örtlichen Behörden gedrückt«, kritisierte Laumann die Vorgaben der Bundesebene. Die Systematik des Gesetzes habe die Arbeitgeber »rausgelassen«, die in den Tagen nach dem 15. März nur die Ungeimpften in den betroffenen Bereichen melden müssten.

Die einrichtungsbezogene Impfpflicht sieht vor, dass Beschäftigte in Einrichtungen wie Arztpraxen, Kliniken und Pflegeheimen bis zum 15. März nachweisen müssen, dass sie geimpft oder genesen sind. Damit sollen Patientinnen, Patienten und Pflegebedürftige besser vor einer Corona-Infektion geschützt werden.

In NRW gebe es keine andere Möglichkeit, als die Aufgabe an die Gesundheitsämter zu geben, so Laumann. Das Land habe keine eigene Landesstruktur dafür, werde die Gesundheitsämter aber nicht allein lassen. Eine Arbeitsgruppe im Ministerium erarbeite Handreichungen oder Leitfäden. »Aber es ist einfach, eine solche Impfpflicht ins Gesetz zu schreiben. Die Umsetzung der Impfpflicht ist eine andere Sache«, betonte er. Das werde eine große Herausforderung werden. Nach einer gerade angelaufenen und deshalb noch unvollständigen Erhebung, zu der bisher gut die Hälfte der Einrichtungen Daten übermittelt hätten, sind Ministeriumsangaben zufolge in NRW rund sechs Prozent der Pflegekräfte nicht geimpft. Nach dem bisherigen Stand gebe es demnach rund 11.200 ungeimpfte Personen, die in den Heimen arbeiten. Bei den Pflegebedürftigen seien demnach 3,3 Prozent nicht geimpft.

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Hinweis der Redaktion: Die Information, dass der Bund derzeit keine Überlegungen anstellt, den Novavax-Impfstoff zunächst bei Gesundheitspersonal zu verimpfen, wurde am 21. Januar nachträglich ergänzt.

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