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Erste Hilfe

Notfälle in der Apotheke

Ein Zusammenbruch vor oder in der Apotheke, ein Asthmaanfall, blutende Wunden oder ein verblitztes Auge: Akute Notfallsituationen sind Herausforderungen für das Apothekenpersonal, auf die es sich vorzubereiten lohnt.
Barbara Staufenbiel
20.07.2023  11:00 Uhr

Epileptischer Anfall: Ruhe bewahren

Selten, aber nicht unmöglich ist ein epileptischer Anfall (Tabelle 4). Epilepsie ist eine der häufigsten chronischen Erkrankun­gen des Nervensystems; verschiedene Formen erfordern eine individuelle Therapie. Ein Epilepsiepatient sollte einen Notfallpass und gegebenenfalls seine Notfallmedikation bei sich führen.

Notfallsituation Ursachen und Symptome Erste-Hilfe-Maßnahmen
Angina-pectoris-Anfall verengte Koronararterien mit brennenden Schmerzen, Engegefühl im Brustkorb, Atemproblemen Nitrolingual akut Spray
Asthmaanfall chronisch-entzündliche Erkrankung der Atemwege mit Atemnot, Giemen, Husten Inhalation von Bronchodilatatoren, Atemtechnik (Lippenbremse), entlastende Körperhaltung (Kutschersitz)
epileptischer Anfall plötzliche Entladung von Nervenzellen im Gehirn, Krämpfe, Zuckungen, Bewusstseinsverlust Ruhe bewahren, stabile Seitenlage, Notfallmedikation (Midazolam buccal, Diazepam rektal) ab einer Anfalldauer von 2 bis 3 Minuten
Tabelle 4: Anfälle als Notfallsituation in der Apotheke; grundsätzlich gilt: Den Notarzt eher einmal zu viel als zu wenig rufen!

Bei einem epileptischen Anfall kommt es zu einer zerebralen Störung durch eine kurz andauernde vermehrte Entladung von Nervenzellen. Man unterscheidet fokale von generalisierten Anfällen. Die Symptome reichen von kurzen Zuckungen bis zu schweren Verkrampfungen des Körpers mit Bewusstseinsstörungen. Der Anfall ist an sich kein Notfall, denn das Gehirn wird nicht geschädigt. Ein Ersthelfer hat die Aufgabe, Ruhe zu bewahren und die Person vor weiteren Verletzungen, zum Beispiel durch Gegenstände im Umfeld, zu schützen, bis diese wieder voll orientiert und der Anfall beendet ist.

Bei Bewusstseinstrübung sollte die Person in die stabile Seitenlage gebracht werden; dies erleichtert die Atmung und den Abfluss von Speichel oder Erbrochenem. Dauert der Anfall länger als zwei bis drei Minuten, ist der Notarzt zu verständigen und die Notfallmedikation zu verabreichen. Es besteht der Verdacht auf einen Status epilepticus, der medikamentös unterbrochen werden muss, da bleibende Schäden oder Tod möglich sind.

Betreuungspersonen (Lehrkräfte, Erzieher, nahe Begleitpersonen) sind nach entsprechender Aufklärung verpflichtet, in einem solchen Fall das Notfallmedikament zu applizieren (§ 323c StGB), in der Regel Benzodiazepine wie Diazepam und Midazolam. Diazepam zur rektalen Anwendung ist für das häusliche Umfeld geeignet. Midazolam wird in der Mundhöhle (buccal) zwischen Wange und Unterkiefer mittels einer Applikationsspritze eingeführt. Dazu werden die rote Kappe und die Verschlusskappe abgezogen und der Spritzkolben im Mund langsam bis zum Anschlag heruntergedrückt. Die nasale Anwendung von Midazolam erfolgt off Label. Durch die Bindung an GABA-Rezeptoren im Gehirn kommt es zu einer sedierenden, anxiolytischen, antikonvulsiven und muskelrelaxierenden Wirkung.

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