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Herzinsuffizienz

Niedrigeres Krebsrisiko unter Statinen

Effekt unabhängig vom LDL-Spiegel

Selbst wenn diese Studie als Rechtfertigung für eine Statin-Therapie bei Herzinsuffizienz allein wohl nicht ausreicht, wäre es sicherlich sinnvoll, sie zum Anlass für eine Überprüfung der Medikation des Patienten zu nehmen und gegebenenfalls ein Statin zu verordnen, wenn eine entsprechende Indikation vorliegt. Das gilt insbesondere, wenn es sich – wie bei der in der Studie untersuchten Population – um einen Patienten mit asiatischer Ethnie handelt.

Aus Sicht der Autoren war es »bemerkenswert«, wie viele Patienten trotz vorhandener Indikation kein Statin einnahmen, nämlich 23,3 Prozent derjenigen mit koronarer Herzkrankheit, 9 Prozent der Schlaganfall-Patienten und 5,2 Prozent derjenigen mit Dyslipidämie. Sie führen das vor allem darauf zurück, dass asiatische Menschen besonders häufig an Statin-bedingten Muskelbeschwerden leiden, was die Abbruchraten bei entsprechender Therapie in die Höhe treibt. Bei Europäern wird dagegen als Ursache für eine vermeintliche Statin-Unverträglichkeit meist ein Nocebo-Effekt vermutet.

Dass die beobachtete Risikoreduktion durch Statine in der Studie unabhängig von der ursprünglichen Indikation (Atherosklerose oder Dyslipidämie) und vom LDL-Spiegel war, spricht aus Sicht der Autoren dafür, dass hier die pleiotropen Effekte der Wirkstoffklasse zum Tragen kommen. Ob lipophile Statine dabei stärker wirksam waren als andere, wie frühere Ergebnisse gezeigt hatten, wurde nicht untersucht.

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