Neue Tablette für HIV-infizierte Kinder in den Startlöchern |
Kinder sind überproportional von der HIV-Epidemie betroffen. Weltweit leben schätzungsweise 1,7 Millionen Kinder mit dem Virus. / Foto: GettyImages/ThitareeSarmkasat
Schätzungsweise 1,7 Millionen Kinder sind weltweit mit HIV infiziert. Nach wie vor gibt es große Herausforderungen bei HIV im pädiatrischen Bereich, etwa die Nicht-Verfügbarkeit von HIV-Tests, die anhaltende Mutter-Kind-Übertragung, der verzögerte Behandlungsbeginn bei Kindern und die schlechte Verfügbarkeit optimierter pädiatrischer Formulierungen. Im Sommer 2019 hatte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) länderunabhängig Dolutegravir als First-Line-Therapie für alle HIV-Infizierten empfohlen.
»Für Eltern, die in ressourcenarmen Ländern leben, kann die Möglichkeit, ihren Kindern gut schluckbare und gut tolerierbare Medikamente zu geben, den Unterschied zwischen Leben und Tod bedeuten«, so Deborah Waterhouse, Geschäftsführerin von ViiV Healthcare. »Mit dieser Zulassungseinreichung, glauben wir, dass wir am Wendepunkt angelangt sind – und unser Versprechen erfüllen konnten, Dolutegravir in einer Tablette zu entwickeln, die einfach in Wasser aufgelöst werden kann. Wir werden uns bemühen, diese über Partnerschaften so schnell wie möglich Kindern, die mit HIV leben, weltweit zur Verfügung zu stellen.« Zudem soll ein vereinfachtes Dosierungsschema zur Optimierung der bestehenden Dolutegravir-50-mg-Filmtablette bei pädiatrischen HIV-Patienten zugelassen werden.
Dolutegravir ist ein Integrase-Strang-Transfer-Inhibitor (INSTI) zur Anwendung in Kombination mit anderen antiretroviralen Mitteln zur Behandlung einer HIV-1-Infektion. INSTI hemmen die HIV-Integrase, indem sie an das aktive Zentrum des viralen Enzyms binden und den Strangübertragungsschritt der viralen DNA-Integration blockieren, der für den HIV-Replikationszyklus unerlässlich ist.