Neue Omikron-Unterform XE |
Christina Hohmann-Jeddi |
08.04.2022 08:00 Uhr |
Mittlerweile gibt es diverse Untervarianten der Omikron-Variante. Eine davon ist XE. / Foto: Adobe Stock/Daniel Ernst
Bis zum 22. März wurde der Omikron-Subtyp XE insgesamt 763 Mal in Großbritannien und davon 638 Mal in England nachgewiesen, schreibt die Gesundheitsbehörde UK Health Security Agency (UKHSA), in ihrem aktuellen Virusvariantenbericht vom 25. März. Demnach stammt der erste Nachweis vom 19. Januar. Die Infektionen in England seien geografisch verteilt und nähmen an Zahl zu.
Bei der neu entdeckten Unterform handele es sich um eine Rekombinante aus den Omikron-Unterformen BA.1/BA.2, bei der der größte Anteil des Genoms inklusive des Spike-Gens von BA.2 stammen, der derzeit vorherrschenden Virusvariante. BA.2 hatte Mitte Februar die bis dahin dominierende Omikron-Unterform BA.1 abgelöst. XE hat drei zusätzliche Mutationen in den Nicht-Strukturproteinen NSP3 und NSP12.
Omikron XE breite sich in der Bevölkerung aus, wobei es bislang unter 1 Prozent aller sequenzierten Coronaproben ausmache, heißt es in dem Bericht. In diesem legt die UKHSA auch eine erste Abschätzung der Wachstumsrate der neuen Omikron-Unterform vor. Demnach liegt die XE-Wachstumsrate um 9,8 Prozent über der von BA.2, die bisher die Variante mit der größten Wachstumsrate war. Noch sei es aber zu früh, konkrete Rückschlüsse zu ziehen, ob XE eventuell BA.2 ablösen könnte, so die Behörde.
Neben Omikron XE hat die UKHSA noch zwei weitere Rekombinanten namens Omikron XD und XF unter Beobachtung. Beide sind Kombinationen aus der Delta-Variante und der Omikron-Unterform BA.1. Die Rekombinante XF wurde in Großbritannien 39 Mal nachgewiesen, zuletzt bei einer Infektion vom 14. Februar. Diese Variante scheine sich nicht weiter in der Bevölkerung auszubreiten.
Die dritte Rekombinante XD, die auch als »Deltakron« bezeichnet wird, wurde noch nicht in Großbritannien nachgewiesen. Ihr Genom stammt von der Delta-Variante AY.4, in das das Spike-Gen von BA.1 integriert ist. Diese Rekombinante wurde etwa 50 Mal in Europa gefunden, vor allem in Frankreich und Belgien, wobei der letzte Nachweis vom 13. März stammt.
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