Nahrung und mehr aus dem Meer |
Der Verzehr von Algen kann aber auch mit Gesundheitsrisiken einhergehen. So haben viele Algen einen hohen Gehalt an Jod. Da das Spurenelement zur Herstellung der Schilddrüsenhormone Thyroxin und Trijodthyronin beiträgt, sollten Menschen mit einer Schilddrüsenüberfunktion besser auf den Verzehr verzichten. Bei gesunden Erwachsenen gilt laut Bundesinstitut für Risikobewertung eine maximale tägliche Aufnahme von 500 µg als sicher. Eine regelmäßige Zufuhr sehr hoher Jodmengen kann jedoch auch bei Gesunden zu Schilddrüsenfunktionsstörungen führen.
Zwar sind Hersteller von Algenprodukten hierzulande derzeit nicht dazu verpflichtet, den Jodgehalt auf der Verpackung kenntlich zu machen. Manche informieren aber trotzdem dazu. Die DGE empfiehlt eine Begrenzung auf 200 µg Jod pro Tag für Jugendliche und Erwachsene, für Kinder unter 13 Jahren weniger.
Darüber hinaus gibt es Berichte, dass Algen, je nachdem wo sie wachsen, Schwermetalle wie Cadmium, Blei oder Quecksilber enthalten können. Cadmium gilt als toxisch für Leber und Nieren, Quecksilber ist ein bekanntes Neurotoxin. Man sollte daher darauf achten, dass Algenprodukte auf Schadstoffe getestet und als geeignet für den Verzehr befunden wurden.
Den Makroalgen gegenüber stehen die Mikroalgen, die mit bloßem Auge kaum zu erkennen sind, darunter Spirulina, Chlorella und Aphanizomenon flos-aquae, kurz Afa. Genaugenommen handelt es sich allerdings nur bei Chlorella um eine richtige Alge – eine Grünalge. Spirulina und Afa zählen zu den Cyanobakterien, die auch Blaualgen genannt werden. Diese kommen im Gegensatz zu makroskopischen Speisealgen als Nahrungsergänzungsmittel auf den Markt. Die Mikroalgen wachsen in Süßwasser, weshalb sie kaum Jod enthalten, werden abgeschöpft oder gefiltert und anschließend getrocknet und zu Kapseln oder Tabletten verarbeitet.