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Bariatrische Chirurgie

Nachsorge ein Leben lang

Die bariatrische Chirurgie gilt als effektivste Therapieoption zur Reduktion des Körpergewichts bei Adipositas sowie signifikanten Remission von Begleiterkrankungen wie Diabetes mellitus Typ 2 oder arterielle Hypertonie. In der Folge ist eine lebenslange Nachsorge und damit auch professionelle Beratung in der Apotheke erforderlich.
Burkhard Kleuser
02.04.2023  08:00 Uhr

In Deutschland sind nach Selbstangaben aus den Jahren 2019/2020 mehr als 46 Prozent der Frauen und 60 Prozent der Männer von Übergewicht mit einem Body-Mass-Index (BMI) ≥ 25 kg/m² (Präadipositas) betroffen. Mit einem BMI von 30 kg/m² gilt circa ein Fünftel aller Erwachsenen (19 Prozent) als adipös (1), wobei die mit zahlreichen Komorbiditäten und hier insbesondere dem metabolischen Syndrom assoziierte Adipositas von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als eigenständige Erkrankung eingestuft wird (2).

Circa 15 Prozent der adipösen Menschen mit einem BMI ≥ 30 kg/m² (Adipositas Grad I bis 35 kg/m², Grad II 35 bis 40 kg/m²) leiden unter einem Diabetes mellitus Typ 2, 41 Prozent unter einer arteriellen Hypertonie. Das Risiko für diese Erkrankungen steigt mit zunehmendem Schweregrad der Adipositas, deren Prävalenz wiederum bei Frauen und Männern gleichermaßen auch mit dem Alter zunimmt.

Bei Betroffenen mit Adipositas Grad III (BMI ≥ 40 kg/m²) ist in 26 Prozent der Fälle ein Diabetes mellitus Typ 2, zu 51 Prozent eine arterielle Hypertonie zu beobachten (3). Daneben werden vielfach eine nicht alkoholische Fettleber, aber auch Hyperlipidämien sowie koronare Herzerkrankungen und Herzinsuffizienzen registriert.

Vor allem die bauchbetonte Adipositas ist mit einem erhöhten Diabetesrisiko verknüpft. Nicht zufällig dienen überbordende Bauchumfänge als wichtige Prognosemarker. Im Übermaß vorhandenes viszerales Fett im Bereich der Bauchhöhle, das die dortigen inneren Organe umgibt, führt nicht nur zu einer Dysregulation des Lipidstoffwechsels, sondern weist zudem eine besonders hohe hormonelle Aktivität auf.

Die Adipozyten sezernieren eine Vielzahl proinflammatorischer Adipokine, die chronische Entzündungsreaktionen hervorrufen und unterhalten (4). Durch erhöhte Plasma-Lipidspiegel wie vor allem freie Fettsäuren werden diese chronisch-entzündlichen Prozesse noch begünstigt. Die Entwicklung einer Insulinresistenz wird forciert.

Gemäß Studien der Internationalen Agentur für Krebsforschung (International Agency for Research on Cancer, IARC) steigt die Gefahr der Entstehung von Tumoren wie Brust-, Dick- und Enddarm-, Bauchspeicheldrüsen-, Magen-, Eierstock-, Speiseröhren-, Nieren-, Gallenblasen- oder Schilddrüsenkrebs (5). Allein das Risiko, an einem Ösophagusadenokarzinom zu erkranken, ist im Vergleich zu Normalgewichtigen um das 2,7-Fache erhöht.

Die pathophysiologischen Mechanismen, die zur Krebsentstehung beitragen, sind noch nicht vollständig geklärt. Auch hier scheinen jedoch durch Adipokine hervorgerufene chronische Entzündungen und die Dysregulation von Sexualhormonen ursächlich eine wichtige Rolle zu spielen (6). Mit Blick auf die Vorbeugung vermeidbarer Krebserkrankungen warnt die WHO daher eindringlich vor Adipositas und Übergewicht. Beides sei in vielen europäischen Ländern im Begriff, ein noch größerer Risikofaktor als übermäßiger Nikotinkonsum zu werden (2). Durch eine dauerhafte Gewichtsabnahme könne das individuelle Krebsrisiko erheblich gesenkt werden (7).

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