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Coronavirus-Impfstoffe

mRNA als neues Impfstoffprinzip

Zum Jahreswechsel 2020/2021 wurde kaum etwas so sehnlich erwartet wie die ersten Impfstoffe gegen das Coronavirus SARS-CoV-2. Die am weitesten entwickelten »Coronavirus-Impfstoffe« basieren auf mRNA und gehören damit zu einem völlig neuen Impfstofftyp. Die aktuelle Datenlage zeigt, dass die neuen mRNA-basierten Vakzinen sehr gut wirksam und ähnlich verträglich sind wie andere Impfstoffe.
Thomas Winckler
07.02.2021  08:00 Uhr

Fortgeschrittene Entwicklung

Weltweit sind derzeit 63 Impfstoffkandidaten gegen SARS-CoV-2 in der klinischen und 172 in der präklinischen Entwicklung (4). Sieben davon basieren auf mRNA (Tabelle). Darunter sind BNT162b2 von Biontech/Pfizer, mRNA-1273 von Moderna und CVnCoV von Curevac.

Die Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna wurden am 21. Dezember 2020 beziehungsweise am 6. Januar 2021 von der EU-Kommission zugelassen. Die Vakzine CVnCoV von Curevac befindet sich in der fortgeschrittenen Entwicklung.

Impfstoff Dosen Entwickler Klinische Phase
BNT162b2 2 Biontech + Pfizer + Fosun Pharma III, zugelassen
mRNA-1273 2 Moderna + National Institute of Allergy and Infectious Diseases (NIAID) III, zugelassen
CVnCoV 2 Curevac + Bayer III
ARCT-021 nicht bekannt Arcturus Therapeutics II
LNP-nCoVsaRNA 2 Imperial College London I
SARS-CoV-2 mRNA 2 Shulan (Hangzhou) Hospital + Center for Disease Control and Prevention of Guangxi Zhuang Autonomous Region I
ChulaCov19 mRNA vaccine 2 Chulalongkorn University I
Tabelle: Weltweit in klinischer Prüfung befindliche mRNA-Impfstoffe gegen Covid-19 (4)

Comirnaty® von Biontech/Pfizer

Das Produkt (Entwicklungsname BNT162b2, Comirnaty®) ist zugelassen zur aktiven Immunisierung von Menschen ab 16 Jahren zur Prävention des von SARS-CoV-2 verursachten Krankheitsbildes Covid-19 (5). Comirnaty® enthält eine mRNA, die für das vollständige Spike-Glycoprotein von SARS-CoV-2 codiert. In BNT162b2 sind alle Uridin-Nukleotide durch 1-Methylpseudouridin-Nukleotide ersetzt. Daher trägt der Impfstoff die Wirkstoffbezeichnung »Covid-19-mRNA-Impfstoff (Nukleosid-modifiziert)« (5). Nach der Aufreinigung wird die mRNA in pegylierte Lipidnanopartikel verpackt.

In einer initialen Phase-I/II-Studie (6) erhielten jeweils zwölf Probanden in verschiedenen Gruppen 10 µg, 20 µg und 30 µg des Impfstoffs BNT162b2 oder Placebo; untersucht wurden die Verträglichkeit (primärer Endpunkt) und die Antigenität (sekundärer Endpunkt). Zwei Impfdosen wurden im Abstand von 21 Tagen intramuskulär appliziert. Probanden im Alter von 18 bis 55 Jahren und 65 bis 85 Jahren wurden separat untersucht. Lokale Nebenwirkungen waren durch Schmerzen an der Einstichstelle geprägt und nach beiden Impfdosen etwa gleich häufig. Bei den systemischen Nebenwirkungen dominierten Fieber, Schüttelfrost und Abgeschlagenheit. Diese Symptome waren nach der zweiten Injektion deutlich häufiger und zum Teil stärker ausgeprägt als nach der ersten.

In einer internationalen multizentrischen Phase-III-Studie (7) wurden jeweils etwa 22.000 Probanden mit zwei Dosen BNT162b2 (30 µg) oder Placebo im Abstand von 21 Tagen geimpft. Nach einer Interimsanalyse der laufenden Studie nach circa 100 Beobachtungstagen traten in der BNT162b2-Gruppe frühestens sieben Tage nach der zweiten Dosis acht Covid-19-Fälle auf, in der Vergleichsgruppe 162. Das entspricht einer Wirksamkeit des Impfstoffs von 95 Prozent. Nach der ersten Dosis betrug die Wirksamkeit 52 Prozent. Die Wirksamkeit schien in allen Altersgruppen ähnlich ausgeprägt zu sein.

Im Gegensatz zur Biontech-Vakzine muss Modernas mRNA-Impfstoff nicht verdünnt werden. / Foto: Imago Images/ZUMA Wire
Die Corona-Impfung wird im Impfpass dokumentiert. / Foto: Imago Images/Jacob Schröter
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