Modernas Impfstoff zugelassen – Auslieferung nächste Woche |
Modernas Impfstoff muss nicht verdünnt werden. Eine Ampulle enthält 10 Dosen à 0,5 ml. / Foto: Imago images/ZUMA Wire
Der Ausschuss für Humanarzneimittel der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) hatte am Montag gegen 13:00 Uhr mitgeteilt, dass er die Zulassung von Modernas mRNA-basiertem Covid-19-Impfstoff »COVID-19 Vaccine Moderna« befürwortet. Keine drei Stunden später erteilte dann die EU-Kommission die bedingte Zulassung für die Europäische Union.
Nicht ganz so schnell kann es in der EU aber wohl mit der Verimpfung losgehen. Die Firma Moderna mit Sitz in Cambridge, USA, teilte mit, dass sie die ersten Lieferungen für Anfang kommender Woche erwarte. Die EU hat insgesamt 160 Millionen Dosen bestellt. Auch dieser Impfstoff erfordert zwei Immunisierungen, aber anders als Comirnaty®, der Covid-19-Impfstoff von Biontech und Pfizer, im Abstand von vier statt drei Wochen. Die georderte Menge wird also rein rechnerisch für 80 Millionen Menschen reichen. Davon soll Deutschland laut Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) 50 Millionen erhalten. Im ersten Quartal kämen aber wegen der zunächst begrenzten Produktionskapazitäten nur knapp zwei Millionen Moderna-Dosen nach Deutschland. Die gesamten 160 Millionen Dosen sollen nach Angaben der EU-Kommission bis September geliefert werden.
Spahn sagte am Mittwoch, die EU-Kommission habe in den vergangenen Tagen begonnen, mit Moderna über die Lieferpläne zu verhandeln. Wie sich die Lieferungen über die Wochen entwickelten, könne die Regierung den fürs Impfen zuständigen Bundesländern mitteilen, wenn dies mit Moderna und den anderen EU-Staaten vereinbart sei. »Das wird jetzt sehr zeitnah und zügig geschehen«, so Spahn.
Während Comirnaty, der Covid-19-Impfstoff von Biontech und Pfizer, Personen ab 16 Jahren verabreicht werden darf, gilt Modernas Zulassung erst für Personen ab 18 Jahren. Beide Präparate zeigten in Studien eine Schutzwirkung von mehr als 90 Prozent nach der zweiten Impfung. Auch beim Nebenwirkungsprofil lassen sich bislang keine Unterschiede erkennen.
Seit 2002 sind Coronaviren auch Nicht-Fachleuten bekannt. Vertreter dieser Virusfamilie lösten damals eine Pandemie aus: SARS. Ende 2019 ist in der ostchinesischen Millionenstadt Wuhan eine weitere Variante aufgetreten: SARS-CoV-2, der Auslöser der neuen Lungenerkrankung Covid-19. Eine Übersicht über unsere Berichterstattung finden Sie auf der Themenseite Coronavirus.