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Multimodales Konzept

Mit welchen Medikamenten behandelt man Long Covid?

Unter den Begriff Long Covid fällt eine Vielzahl von Symptomen. Eine evidenzbasierte oder gar kurative Therapie gibt es noch nicht. Die Betroffenen sollten multimodal und symptomorientiert behandelt werden, rät Long-Covid-Expertin Professor Dr. Jördis Frommhold. Welche Medikamente kommen zum Einsatz?
Daniela Hüttemann
24.11.2023  18:00 Uhr

Schmerzmittel mit Vorsicht einsetzen

Die medikamentöse Therapie von Schmerzen bei Long Covid erfolge komplett off Label und es gebe hierzu keine Leitlinie. „Die klassischen Analgetika zeigen oft kaum Wirkung. Manchmal funktioniert Metamizol“, so Frommholds Erfahrung. Hochpotente Opioide sollte man auf jeden Fall vermeiden. Eine Alternative sei eine einschleichende Behandlung mit Pregabalin. Vor allem bei ausgeprägten Kopfschmerzen kann manchmal eine Prednisolon-Stoßtherapie Linderung verschaffen. Versucht werden könne auch Amitriptylin oder niedrig dosiertes Naltrexon.

Bei Schlafstörungen rät Frommhold zum allgemein üblichen Vorgehen: Schlafhygiene, Entspannungsmethoden und Phytopharmaka. Reicht das nicht aus, könne man es mit Melatonin 2 bis 5 mg oder Mirtazapin 7,5 mg versuchen. Oft gut funktionieren würde die Kombination aus Melatonin und Antihistaminika. Liegen die Schlafstörungen an Problemen mit der Atemmuskulatur, könne eventuell eine Masken-Therapie (CPAP) Linderung verschaffen.

Bei Problemen mit der Atemmechanik gilt es, an Atemmuskulatur und -Technik zu arbeiten, mit Logopädie, Yoga oder Techniken wie Lippenbremse und Kutschersitz, wie sie aus der Asthma-Therapie bekannt sind. Inhalatoren brächten dagegen in der Regel nichts.

Wenn Herz und Gefäße betroffen sind

Bei Long-Covid-Patienten würden auch gehäuft Histamin-Intoleranzen beobachtet. »Eine Histamin-arme Ernährung muss hier meist nicht dauerhaft sein«, so Frommhold. Als Medikamente kommen Desloratadin, Famotidin und Cromoglicinsäure infrage.

Bei kardialen Symptomen wie einer Perimyokarditis oder einem posturalen Tachykardie-Syndrom (POTS) behandle man mit Candesartan, Atorvastatin oder Rosuvastatin, NSAR oder Colchicin und speziell bei POTS auch mit Ivabradin.

Neigt der Patient zu Mikroembolien, sei Ginkgo das Mittel der Wahl. Alternativen seien ASS oder Clopidogrel, Heparin s.c. oder ein DOAK. »Hier darf man aber keine Off-Label-Triple-Therapie machen«, warnte Frommhold.

Steckt sich ein Long-Covid-Patient erneut mit Corona an, könne man es mit Paxlovid versuchen. Laut Frommhold sei der Nutzen einer »therapeutischen Corona-Impfung«, also eines Boosters, noch nicht bestätigt.

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