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Mögliche Behandlungsoption

Mesenchymale Stromazellen bei Covid-19

Mesenchymale Stromazellen scheinen sich zu einer Art Geheimwaffe zur Behandlung von Komplikation zu entwickeln, die vor allem durch das eigene Immunsystem verursacht werden. Jetzt werden sie auch bei Covid-19 getestet.
Theo Dingermann
17.04.2020  10:44 Uhr
Mesenchymale Stromazellen bei Covid-19

Bei mesenchymalen Stromazellen (MSC) handelt es sich um embryonale Stammzellen, die sich sporadisch bis ins Erwachsenenalter gehalten haben. Sie stammen aus dem embryonalen Bindegewebe Mesenchym und können sich auch im Erwachsenenalter noch in verschiedene Zellarten differenzieren. Allerdings können sie sich, anders als embryonale Stammzellen, nicht selbst erneuern.

Zwei MSC-Präparate sind in Deutschland zugelassen: Obnitix® von der Firma Medac und Alofisel® (Darvadstrocel) von der Firma Takeda. Sie werden eingesetzt zur Behandlung der Abstoßungsreaktion (Graft-versus-Host-Disease) nach allogener Stammzelltherapie sowie zum Verschluss von Analfisteln bei Morbus Crohn. Jetzt sollen MSC auch bei Covid-19-Patienten getestet werden: Am 5. April genehmigte die US-Arzneimittelbehörde FDA den Einsatz von MSC bei schwerst an Covid-19 erkrankten Patienten im Rahmen einer erweiterten Compassionate-Use-Therapie.

Wirkung in der Lunge vermutet

Die Verwendung von Stammzellen ist faszinierend wegen ihrer etablierten immunmodulatorischen Eigenschaften und ihrer Fähigkeit, verletztes Gewebe zu reparieren, darunter wohl auch Lungengewebe. Das ist dann erforderlich, wenn dieses zum Beispiel im Rahmen eines schweren Verlaufs einer Covid-19-Erkrankung durch eine explosionsartige Entzündungsreaktion, die auch als Zytokinsturm bezeichnet wird, massiv geschädigt wurde.

Mehrere Stammzellfirmen konzentrieren ihre Forschungsaktivitäten nun auf diese Indikation, nachdem chinesische Wissenschaftler MSC aus Nabelschnurblut erfolgreich im Rahmen einer Pilotstudie zur Behandlung von Covid-19-Patienten einsetzt haben. In dieser Studie, die Anfang April im Fachjournal »Aging and Disease« erschien, wurden sieben Patienten durch intravenöse Infusionen mit MSC behandelt (DOI: 10.14336/AD.2020.0228). Die Intervention erwies sich als sicher, und bereits nach zwei Tagen zeichnete sich eine signifikante Verbesserung der Lungenfunktion und der Krankheitssymptome ab. Unter anderem verbesserten sich die Werte für C-reaktives Protein und die TNF-α-Spiegel und die Zahl an regulatorischen T-Zellen nahm zu.

Zusätzlich zu diesen sieben Patienten erhielt eine 65-jährige Patientin mit Covid-19 eine MSC-Therapie in einer separaten Fallstudie, über die in einem Ende Februar bei der Preprint-Site »ChinaXiv« eingereichten Manuskript berichtet wurde (DOI: 10.12074/202002.00084).

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