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Apokix-Umfrage

Mehr Wettbewerb, weniger Lieferengpässe

Trotz Coronavirus-Pandemie entspannt sich langsam die Lage in den Apotheken mit Blick auf Lieferengpässe. Doch die Mehrwertsteuersenkung könnte einen Preiskampf bedeuten. Das meinen zumindest die Teilnehmer der aktuellen Apokix-Umfrage des Instituts für Handelsforschung (IFH) Köln.
Jennifer Evans
28.07.2020  11:12 Uhr

Noch im April 2020 hatten 92 Prozent der knapp 200 befragten Apothekenleiter angegeben, dass sich das Problem von Lieferengpässen bei sehr häufig verordneten Medikamenten verschärft hat. Im Juli 2020 berichten nur noch 53 Prozent davon.

Ein Viertel der Befragten hält die Mehrwertsteuersenkung für einen guten Schritt der Bundesregierung, um die Gesundheitsausgaben der Bevölkerung zu senken. Allerdings sind 92 Prozent der Meinung, dass diese Regelung im Arzneimittelbereich unangebracht ist. Ziel für die Steuererleichterung sei schließlich gewesen, den Konsum in Deutschland anzukurbeln, aber bei Medikamente könnten damit gesundheitliche Risiken verbunden sein, so die Begründung.

Preissenkung wird erwartet

Darüber hinaus bedauern 64 Prozent der Umfrageteilnehmer, dass sie aufgrund der Erwartungshaltung ihrer Kunden die Preise senken müssen, obwohl die wirtschaftliche Lage in den Apotheken nach wie vor angespannt ist. Wie die Auswertung zeigt, können daher nur knapp die Hälfte der Befragten die Erleichterungen auch in vollem Umfang an ihre Kunden weiterzugeben. Fast 40 Prozent glauben außerdem, dass die Mehrwertsteuersenkung generell den Preiswettbewerb im Apothekenmarkt ankurbeln wird.

Entsprechend trübe sind die Aussichten auf die Geschäftsentwicklung für die kommenden zwölf Monate. Die Apothekenleiter schätzen diese nämlich im Juli negativer ein als noch im Vormonat. Gegenüber Juni 2020 ist der Index IFH-Angaben zufolge um 3,5 Punkte auf 52,1 Punkte gesunken.

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