Mehr Kreidezähne bei häufigem Antibiotika-Gebrauch |
Keine Korrelation zeigte sich mit erhöhter Infektanfälligkeit sowie bei Kindern, die als Frühgeburt oder durch Schnittentbindung zur Welt gekommen waren. Dagegen hatten Barmer-versicherte Mütter gut doppelt so häufig Kinder mit MIH, wenn sie zum Zeitpunkt der Geburt zwischen 30 und 40 Jahre alt waren. »Dieser deutliche Befund hat uns überrascht; warum dieser Effekt auftritt, wissen wir nicht«, verwies der Zahnmediziner auf die begrenzte Aussagekraft der Auswertung von Sekundärdaten. »Der Forschungsbedarf ist hoch.«
Bisher sei über die Entstehung der Kreidezähne nur wenig bekannt und das mache sie so tückisch, erklärte auch der Vorstandsvorsitzende der Barmer, Professor Dr. Christoph Straub. Die Ursachen sehe man im Prozess der Zahnmineralisation, bevor die Zähne durchbrechen. Die Ernährung habe wahrscheinlich keinen Einfluss und regelmäßiges Zähneputzen könne Kreidezähne nicht verhindern, da die Zähne bereits geschädigt durchbrechen. »Herkömmliche Prävention greift nicht.« Für die Eltern betroffener Kinder laute die Botschaft: »Sie haben nichts falsch gemacht.«
Die Molaren-Inzisiven-Hypomineralisation ist eine systemische Erkrankung, die zu einer Hypomineralisation der Zahnhartsubstanz führt. Sie entwickelt sich während der Zahnbildung im Kiefer und betrifft mindestens einen bleibenden Molaren und eventuell auch bleibende Schneidezähne, selten auch andere Zähne oder Milchzähne. Der Schweregrad dieser Läsionen kann sehr unterschiedlich ausgeprägt sein. Dementsprechend erstreckt sich die Therapie von Fluoridierung und Versiegelung (um die Empfindlichkeit zu reduzieren) über die Füllungstherapie, manchmal schon beim Durchbruch der Zähne, und Versorgung mit Kronen bis hin zur Exzision.